Müsen. Das Dach eines der letzten Gebäude aus dem Bergbau soll sich durch Investoren finanzieren. Zuvor erfuhr Rainer Fränzens Projekt eine Absage.

Eigentlich sollte das neue Dach noch in diesem Jahr die Alte Menage in Müsen vor Wind und Wetter schützen. Doch leider kommt es anders als gedacht, berichtet Hauseigentümer Rainer „Zipp“ Fränzen am Tag des offenen Denkmals. Unter dem diesjährigen Motto „Modern(e): Umbrüche in Kunst und Architektur“ hat auch die im Jahr 1856 bis 1860 erbaute ehemalige Schlafstätte der Bergleute ihre Türen geöffnet.

Seit zwei Jahren steckt der Künstler Fränzen jede Menge Arbeit, Herzblut und auch Geld in die Alte Menage, die eines der letzten erhaltenen Gebäude aus dem Bergbau in Müsen ist. Für die Erhaltung und denkmalgerechte Renovierung waren und sind allerhand Arbeiten notwendig. So wurden bislang Böden herausgerissen, Fundamente aufgefüllt, Beläge neu gelegt. Wände bis auf das Grundgemäuer abgetragen, ausgebessert, neu verputzt und gestrichen. Die Decken sind hoch genug, um abgehängt zu werden und bieten so ein Versteck für die Rohre und Kabel, die im Zuge neuer Beheizung und Elektrik verlegt werden mussten. Vorher- Nachher-Bilder liegen aus und lassen Interessierte erahnen: „Das war nicht billig!“ Das bestätigt Eigentümer Fränzen. Die Arbeiten hätten finanziell bisher im fünfstelligen Bereich gelegen.

Förderung könnte platzen

Im Moment habe das Dach oberste Priorität. „Für das Dach habe ich eine Zusage zur Förderung vom Land NRW erhalten. 35 Prozent der Kosten würden übernommen. Zusammen mit dem, was ich selbst aufbringen konnte und mit Spenden gesammelt habe, habe ich etwa 48 Prozent der Summe“, so Fränzen. Ein regionales Kreditinstitut habe ihm den Kredit dennoch nicht gewährt, sagt er. „Ich bin sehr enttäuscht, dass das Projekt diese Ablehnung erfährt.“ Um die notwendige Summe für das Dach aufzubringen, setzt Fränzen jetzt auf Crowdfunding, private Investoren und Fördervereine. Der Tag des offenen Denkmals sei eine Gelegenheit, um auch für diesen Zweck zu netzwerken. Sollte das Geld jedoch nicht schnell genug zusammenkommen, könnte die Förderung vom Land platzen, sagt er. Dabei gehe es um ein denkmalgeschütztes Gebäude, das zur Bildung in Sachen regionaler Geschichte beitragen soll, betont Fränzen.

Der Diplom Informatiker und Zirkuspädagoge Werner Halft ist ein langjähriger Freund des Hausbesitzers und in die Entstehung der so genannten Escape Rooms involviert. Mit den BNE-Veranstaltungen (Bildung für nachhaltige Entwicklung) in Form von Escape Games sollen in nicht allzu ferner Zukunft Besucher angelockt werden. Ziel sei auf lange Sicht, dass das Gebäude sich selbst finanziert, so Halft. „Pauken und Auswendiglernen mag niemand. Aber das hier ist ein Spiel mit Bezug zur regionalen Geschichte, bei dem man etwas lernt“, so Fränzen. „Das Gebäude gibt es her“, sagt Halft: „Es ist irgendwie ein mystisches Haus.“ – Hoffentlich bald mit neuem Dach!