Osthelden. Der kleine Kreuztaler Stadtteil Osthelden zeigt auch an diesem Jubiläumswochenende, wie er sich für seine Zukunft einsetzt.

Die Ostheldener wollen am kommenden Wochenende miteinander feiern: Vor 675 Jahren wurde der kleine Ortsteil, der seinen Namen vom Bach Osthelde hat, erstmals in einer Urkunde erwähnt. Der Bürgerverein organisiert ein großes Festwochenende am Samstag, 31. August, und Sonntag, 1. September, zu dem alle Interessierten eingeladen sind.

Das Dorf

Idyllisch und grün, aber ohne Einkaufsläden ist Osthelden. „Die Anbindung nach Kreuztal ist schwierig“, sagt Dirk Hoffmann. Er ist der Vorsitzende des Bürgervereins, der nicht nur das Fest organisiert, sondern generell das soziale Leben auf dem Dorf verbessern möchte. „Es gibt hier kein Geschäft, keine Kneipe.“ Auch Industrie sucht man vergeblich. Es gibt nur wenige Handwerksbetriebe – Osthelden ist Wohn- und Schlafstätte. Das Dorf liegt im Tal und hat mit dem demografischen Wandel zu kämpfen. Die Bewohner werden immer älter und es kommen keine jüngeren Menschen nach, sagt Dirk Hoffmann. Zwar gebe es in Osthelden viele Vereine und Verbände, doch auch diese hätten starke personelle Probleme.

Der Kreuztaler Ortsteil Osthelden hat für sein Jubiläum einen Festausschuss gebildet.
Der Kreuztaler Ortsteil Osthelden hat für sein Jubiläum einen Festausschuss gebildet. © Bürgerverein Osthelden

Insgesamt 653 Personen (Stand Ende 2018) leben in Osthelden. Zu Spitzenzeiten, im Jahr 1970, waren es noch knapp 800. „Wir bräuchten Zuzug von jungen Familien, aber es fehlt an Bauland“, sagt Wolfgang Hoffmann. Der Vater von Dirk Hoffmann ist ebenfalls im Bürgerverein. Der Bürgerverein unternimmt seit seiner Gründung 2016 einiges, um das Dorf zukunftsfähiger zu machen. So haben engagierte Bürger beispielsweise ein Entwicklungskonzept erarbeitet, um das Dorf für jüngere Menschen attraktivier zu machen. Regelmäßig erscheint auch das dorfeigene Magazin „Dorfgespräch“ und es gibt Stammtische.

Das Fest

Seit rund zwei Jahren beschäftigt sich der Bürgerverein, dem rund 120 Personen angehören, mit den Planungen zum Jubiläumsjahr. Immer wieder gibt es verschiedene Veranstaltungen zu dem Thema. Das große Festwochenende soll den Höhepunkt der Feierlichkeiten darstellen. Samstag und Sonntag ist es endlich soweit (siehe Box mit dem Programm). So wird es beispielsweise eine kleine Dorfolympiade geben, bei der Teilnehmer Stempel sammeln können. Im Dorfkern sind verschiedene Stände aufgebaut. Die Laufkarten für die einzelnen Stationen sind beim Wertmarken-Verkauf am Dorfplatz erhältlich. Alle vollständig abgestempelten Laufkarten können an der Kasse am Dorfplatz abgegeben werden und nehmen an einer Verlosung teil. Es winken Sachpreise. Die Verlosung mit Bekanntgabe der Gewinner findet am Sonntag statt.

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Auf eine Festschrift und einen großen Rückblick auf 675 Jahre Osthelden wird allerdings verzichtet. Das sei bei der letzten großen Feier vor 25 Jahren bereits abgearbeitet worden. Der Bürgerverein konzentriert sich auf das, was seitdem passiert und – vor allem – auf das gemeinsame Jetzt und die Zukunft. „Der Festabend ist so angelegt, dass das Dorf feiern kann“, sagt Dirk Hoffmann. Vom Dorf fürs Dorf. Durch die strukturellen Probleme sei Osthelden in den vergangenen Jahren stärker zusammengerückt. Man helfe sich gegenseitig. Die Botschaft ist klar: „Wir wollen in die Zukunft blicken und gemeinsam vorankommen.“

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