Hilchenbach. Eine ehrenamtliche Bürgerinitiative startet ein Projekt am Marktplatz: das Café Herzstück. Jetzt ist eine zwei Monate lange Testphase geplant.
Warum gibt es eigentlich kein kleines, nettes Café am Marktplatz? – Eine Frage, die sich viele Hilchenbacher stellen. Seit das Stadtcafé in der Dammstraße dicht ist, vermissen viele Bürger einen Ort zum Schwätzen und Kuchen essen. Eine ehrenamtliche Bürgerinitiative nimmt sich jetzt des Wunsches an und wagt den Schritt: Morgen um 15 Uhr eröffnet die Gruppe um Dr. Peter Neuhaus und Annette Czarski-Nüs am Markt 5 das Café Herzstück.
Ist das ein professionelles Café?
Nein. Es ist ein Provisorium und kein offizielles Gewerbe, sagt Peter Neuhaus, der im fünfköpfigen Organisationsteam ist. Im Service gibt es weitere helfende Hände. Nichts sei perfekt. In den Räumen des ehemaligen Fahrradladens werden sich die Ehrenamtlichen mietfrei austoben. „Man könnte sagen: Es ist eine Privataktion in den Räumen eines großzügigen Vermieters“, sagt Peter Neuhaus und grinst. Die Stadt begleite das Projekt „mit freundlichem Wohlwollen“. Das freut die Gruppe.
Ähnlich wie bei der Bürgeraktion im Gerberpark von Antje Krämer soll auch das Café von Bürgern für Bürger betrieben werden – möglichst unkompliziert. Alle Möbel und die gesamte Ausstattung sind geliehen; Kuchen und Gebäck backt die Initiative selbst oder bekommt Hilfe von Spendern.
„Wir haben keine Gewinnabsicht“, sagt Peter Neuhaus. Die Preise auf der Karte würden lediglich der Refinanzierung dienen. Unterstützung erhält die Initiative von vielen Stellen – unter anderem vom Bürgerverein, der 500 Euro gespendet hat. „Das Projekt passt zu unserem Selbstverständnis. Wir wollen helfen, Dinge zu ermöglichen, die sonst vielleicht nicht klappen“, sagt Jochen Dietrich vom Verein.
Wann ist das Herzstück geöffnet? Und was gibt es dort?
Zwischen 15 und 17 Uhr gibt es ab sofort mittwochs, freitags, samstags und sonntags Kuchen der Saison und Gebäckschälchen. Kaffeespezialitäten und Tee, aber auch 57Wasser, und den Keppelschen Apfelsaft wird es auch geben. „Wir versuchen regionale Produkte zu verwenden und saisonale Kuchen anzubieten“, erklärt Neuhaus.
Auch auf unnötigen Müll wollen die Initiatoren verzichten. 38 Plätze gibt es innen und außen, aber keine eigene Toilette. Die könne während der Eröffnung am Sonntag gegenüber bei den Evangelen genutzt werden.
Bleibt das Café für immer?
„Nach acht Wochen wollen wir schauen, ob die Nachfrage wirklich da ist“, sagt Neuhaus. Sollte das der Fall sein, „dann müssen und werden wir das Projekt auf professionellere Beine stellen“, sagt Annette Czarski-Nüs.
Denkbar sei es, dazu einen Verein zu gründen und Hilfen einzustellen. Dann könnte sich Peter Neuhaus auch Kooperationen vorstellen – zum Beispiel mit den Klimawelten oder dem Buchladen um die Ecke. Für den Traum vom Literaturcafé.
Wer das Projekt unterstützen oder ehrenamtlich mitarbeiten möchte, meldet sich bei Jutta Neuhaus unter 0152/27 00 71 60.
Mehr Nachrichten, Fotos und Videos aus dem Siegerland gibt es hier.
Die Lokalredaktion Siegen ist auch bei Facebook.