Siegen. Der Kreis Siegen-Wittgenstein diskutiert mit Interessierten über Konzepte in puncto Elektromobilität in Unternehmen und Gewerbe im Mittelstand.

Eine Million Elektrofahrzeuge soll es in Deutschland bis 2020 geben: Dieses Ziel hat sich die Bundesregierung gesetzt. Trotz Vorteilen, wie weniger CO2 -Belastung, sauberere Luft und weniger Lärm, fehle der E-Mobilität der richtige Schwung, meint der Kreis Siegen-Wittgenstein. Deshalb hat die Verwaltung nun mit dem Landesverband Erneuerbare Energien und Kooperationspartnern aus der Region zur Veranstaltung „Elektromobilität in Unternehmen und Gewerbe – Energiegeladene Konzepte für den Mittelstand“ eingeladen.

„Das Verbrennen von fossilen Rohstoffen bringt das Weltklima zum Kippen und zerstört natürliche Lebensgrundlagen“, sagte Landrat Andreas Müller. „Der Verbrennungsmotor als Massenprodukt ist ein Auslaufmodell. Der Elektromobilität gehört die Zukunft.“ Auch wenn heute noch niemand sagen könne, ob als batteriebetriebene Fahrzeuge, mit Brennstoffzelle und Wasserstoff oder in anderer Form. „Wir müssen da technologieoffen herangehen.“

Firmen stellen Konzepte vor

Die Teilnehmer erhielten bei Fachvorträgen einen Einblick in die Rahmenbedingungen der Elektromobilität und konnten sich beraten lassen. Mehrere Elektromobile standen für Testfahrten zur Verfügung, mit dabei waren die Autohäuser Wahl-Group mit verschiedenen Marken. Die Castellan AG aus Kreuztal präsentierte verschiedene Ladesäulen und stellte Ladekonzepte für kleinere und große Unternehmen mit vielen Elektrofahrzeugen vor. Ein gutes Beispiel sei die Firma Heinrich Georg aus Kreuztal. Die nutzt selbst erzeugten Solarstrom, um die firmeneigenen E-Fahrzeuge zu laden. Berhard Dörstel von der Firma Busch-Jaeger Elekro stellte das Projekt „Mission to Zero“ vor, mit dem das Unternehmen durch eigenerzeugten Solarstrom und Kraft-Wärme-Kopplung die Produktion, die Verwaltung und die Mobilität klimaneutral gestalten will. Dabei sollen Lastspitzen durch die Batterien von E-Fahrzeugen aufgefangen werden.

Steuererleichterungen möglich

Der Zeitpunkt für die Abkehr von Benzin und Diesel sei für Firmen günstig: Ab 2019 profitieren Unternehmen, die betrieblich auf elektrische Dienstwagen setzen, von Steuererleichterungen für ihre Flotten. Für elektrisch betriebene Firmenwagen werde nur noch der halbe Steuersatz veranschlagt. Darüber hinaus gebe es zahlreiche Förderprogramme vom Land NRW und der Bundesregierung für Unternehmen – sowohl für die Schaffung von Ladeinfrastruktur als auch für die Beschaffung von Elektrofahrzeugen. Stefan Otto, stellvertretender Vorsitzender vom Landesverband Erneuerbare Energien Südwestfalen, betonte: „E-Mobilität liefert große Chancen für bessere Luft in den Städten und klimafreundliche Fortbewegung. Allerdings können E-Autos nur so sauber sein wie der Strom, den sie benötigen. Insbesondere in Südwestfalen – wo der Anteil der Erneuerbaren Energien am verbrauchten Strom nur bei 13 Prozent liegt – muss der Ausbau der Erneuerbaren wesentlich mehr an Bedeutung gewinnen, wenn wir glaubhaft die Energiewende auf die Straße bringen wollen.“

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