Siegen. Teams der Uni Siegen erforschen, wie Menschen dank städtebaulicher Verbesserungen und neuer Angebote zu mehr Aktivität motiviert werden können.
Bewegungsfreude fördern ist das Ziel zweier Projekte, die jetzt an der Universität Siegen gestartet sind. Die Ergebnisse sollen Anreize liefern, dass Bürgerinnen und Bürger in ihrem Alltag aktiver werden, wie einer Mitteilung zu entnehmen ist.
Projekt Nummer 1
Bei „Active City Innovation“ geht es darum, wie Städte zu „Gesundheits- und Wohlfühlräumen“ werden können. „Wir möchten mit Siegener Bürgerinnen und Bürgern, Vereinen, Tanzanbietern und weiteren Interessensgruppen gemeinsam erkunden, wie die Stadt aus der Perspektive der Bewegungsfreude neu betrachtet werden kann – und welche Potenziale dazu technische Installationen im öffentlichen Raum bieten könnten“, erklärt Projektleiterin Prof. Dr. Claudia Müller. Die Forscherinnen und Forscher schauen dabei in Länder wie Spanien oder Japan, wo es üblich ist, dass man sich zu Sport- und Tanzaktivitäten draußen in Parks und an öffentlichen Plätzen trifft.
Eingebunden in internationales Netzwerk
Beide Projekte gehören zum internationalen Sport-Innovations-Netzwerk SINN-I.
Die Beteiligten wollen Innovationen in den Bereichen Bewegung, Gesundheit sowie Lebens- und Bewegungsfreude weltweit fördern. Das Netzwerk besteht aus mehr als 60 Partnern in fünf Ländern: Deutschland, Spanien, England, Japan und Südafrika.
„Wir möchten ein öffentliches Tanz- und Bewegungslabor in der Stadt aufbauen, in dem unterschiedliche digitale Medien getestet, entwickelt und mit interessierten Menschen aus Siegen bewertet werden“, erklärt Claudia Müller. Das Team arbeitet eng mit dem Verein AlterAktiv Siegen-Wittgenstein zusammen, der Menschen ab 50 Jahre unterstützt. „Wir möchten Technik entwickeln, die Menschen motiviert, gemeinsam in Bewegung zu kommen und Spaß dabei zu haben“, sagt David Struzek, der das Projekt zusammen mit Claudia Müller durchführt.
Projekt Nummer 2
Das Ziel des zweiten Projekts mit dem Titel „Go, Wanna Go!“ ist es, so genannte Motivatoren für Bewegung zu identifizieren und ein System zu entwickeln, das Menschen am Arbeitsplatz oder privat aktiver werden lässt. „Wir wollen die Menschen erreichen, die sich bewegen möchten, aber aus unterschiedlichen Gründen davon abgehalten werden“, sagt Projektleiter Dr. Rainer Wieching. Dafür sollen zum Beispiel Elemente aus den Bereichen Gamification und Musik eingesetzt werden.
Gamification bedeutet, Elemente aus Computerspielen in andere Bereiche zu übertragen, um die Motivation zu erhöhen, sich zu bewegen. Dafür wollen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ein System entwickeln, „das jeden Einzelnen individuell motivieren kann“, wie es weiter heißt. Sie wollen mit lokalen Akteuren wie Sportzentren oder Sportvereinen in Siegen zusammenarbeiten.
Finanzierung
Beide Projekte werden vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Die Laufzeit beträgt drei Jahre.
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