Siegen-Wittgenstein. Junge Mitglieder des Naturschutzbunds NABU sind in den kommenden acht Wochen auf Info-Tour im Kreis Siegen-Wittgenstein von Tür zu Tür unterwegs.
Die Teams, die in den kommenden acht Wochen für den Naturschutzbund (NABU) im Kreisgebiet unterwegs sind, haben einiges zu tun. Die jungen Leute gehen überall von Tür zu Tür, um Menschen über die Arbeit des Naturschutzbundes vor Ort und darüber hinaus zu informieren und sie idealerweise als neue Mitglieder zu gewinnen. Es ist die dritte Werbeaktion dieser Art, die der NABU-Kreisverband startet.
Wieso?
Knapp 2000 Mitglieder hat der Naturschutzbund in Siegen-Wittgenstein bereits, wie Landesgeschäftsführer Bernhard Kamp beim Start der Aktion am Montag sagte. Damit ist der NABU nach eigenen Angaben der größte Naturschutzverband im Kreis. „Wie wichtig es ist, Natur und Umwelt zu schützen, ist in den vergangenen Jahren im Bewusstsein der Menschen präsenter geworden“, schreibt der Kreisverband zum Auftakt der Werbetour. Die Zeichen stehen also günstig für eine Informationskampagne über Inhalte und Unterstützungsmöglichkeiten vor Ort – und mit der Tür-zu-Tür-Aktion habe es schon 2007 und 2013 sehr gute Erfahrungen gegeben, betont Helga Düben, Vorsitzende des NABU Siegen-Wittgenstein.
Wer?
Neun Männer und Frauen im Alter von 18 bis 26 Jahren sind in den Städten und Gemeinden des Kreises unterwegs. In drei, teilweise vier Wochen werden sie von einem zweiten Team abgelöst. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kommen aus ganz Deutschland, die meisten haben bereits Erfahrungen mit der Aufgabe. „Dazu gehört natürlich Training“, sagt Ralph Langenbacher. „Es ist ja nicht ganz einfach, einfach so mit Fremden zu sprechen.“ Der 26-jährige Student aus Radolfzell am Bodensee ist Leiter des Teams. Er ist seit 2015 NABU-Mitglied. Nach einem halben Jahr begann er, sich an den Werbetouren zu beteiligen. Der NABU ist bekannt und hat ein gutes Image – das hilft durchaus bei der Arbeit: „In 99 Prozent der Fälle sind die Reaktionen positiv“, beschreibt Ralph Langenbacher die Erlebnisse an den Haustüren. „Und bei dem einen Prozent, da reagieren wir dann eben mit noch mehr Positivität.“
Wie?
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Die jungen Leute klingeln und suchen das Gespräch, stellen deutschlandweite und lokale Projekte des NABU vor. In der heimischen Region gehören dazu beispielsweise das Engagement für die Trupbacher Heide und die Gernsdorfer Weidekämpe, Vorträge und Exkursionen, die Arbeit der Fledermausgruppe oder der Amphibienschutz. Die NABU-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter sind an ihren offiziellen blauen NABU-Shirts zu erkennen und können sich ausweisen. Polizei, Ordnungsamt und Verbraucherschutzzentrale wissen Bescheid, wie Bernhard Kamp erläutert: „Wir wollen größtmögliche Transparenz und Sicherheit für die Bürger bieten.“ Spenden in bar sammeln die Teams ausdrücklich nicht ein.
Wofür?
Es geht primär um Information, aber natürlich auch um neue Mitgliedschaften. Mit den Beiträgen finanziert der NABU seine vielen Projekte, aber beispielsweise auch den Kauf von aus Naturschutzperspektive wertvollen Flächen. In diesem Bereich arbeitet der NABU, wie Michael Düben, Naturschutzreferent des Kreisverbands, erklärt, oft mit der NRW-Stiftung zusammen. Außerdem gibt es Kooperationen mit Landwirten, die Flächen naturschutzgerecht bewirtschaften. Hinzu kommt, dass ein Verband auf politischer Ebene natürlich umso größeres Gewicht hat, je mehr Mitglieder hinter ihm stehen. „Die Menschen im Kreis bekennen sich aktiv zum Naturschutz“, sagt Michael Düben. „Es ist wichtig, dass das auch so bleibt.“
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