Sondern. Ein Mann wird im Biggesee vermisst. Er wollte einem anderen Schwimmer helfen, der in Not geraten war. Beide sind Mitglied einer Mönchsgruppe.
Großeinsatz am Biggesee: Ein Mann wird seit Mittwochnachmittag vermisst. Nach ersten Erkenntnissen ist er Mitglied einer 21-köpfigen buddistischen Mönchsgruppe aus Asien, die derzeit in einem Kloster in Waldbröl Urlaub macht. Die Gruppe war mit mehreren Tretbooten auf dem Biggesee unterwegs.
Aus noch ungeklärter Ursache war gegen 15 Uhr eine Person auf Höhe der Badestelle Sondern aus einem mit drei Personen besetzten Tretboot ins Wasser gesprungen. Beim Versuch, ans Ufer zu schwimmen, ist ihm offenbar die Kraft ausgegangen. Ein weiterer Insasse sprang hinterher, um ihm zu helfen. Die helfende Person war daraufhin im Wasser verschwunden. Der Mann, der zuerst aus dem Boot gesprungen war, konnte indes wieder zurück schwimmen.
Suche mit Sonar-Geräten
Mehrere Taucher suchen im Wasser nach dem Vermissten mit Sonar-Geräten und einer Unterwasser-Drohne. Schwierigkeiten bereiten die schlechten Sichtverhältnisse unter Wasser. Aufgrund der starken Sonneneinstrahlung haben sich Schwebstoffe gebildet. Die DLRG hat zur besseren Orientierung eine Bojenlinie im Wasser gezogen. Der aus Dortmund eingetroffene Polizeihubschrauber hat mit einer Wärmekamera das Wasser, aber auch das Ufer abgesucht, mit der Hoffnung, die Person habe es doch noch zum rettenden Ufer geschafft. Aufgrund schlechter Sichtverhältnisse musste er die Suche allerdings beenden. „Wir suchen so lange, bis sich etwas ergibt, in der Hoffnung, die Person lebend zu retten oder im besten Fall am Ufer zu finden“, sagte Tobias Schulte, Pressesprecher der Feuerwehr Olpe am Mittwoch.
Am Abend hatten die Rettungskräfte ihre Suche nach dem Mann mit Einbruch der Dunkelheit vorübergehend eingestellt. Am Donnerstagmorgen soll sie fortgesetzt werden.
Notfallseelsorger vor Ort
Ein Notfallseelsorger betreute gemeinsam mit dem Rettungsdienst die anderen beiden Insassen aus dem Boot. Die Mönchsgruppe wurde zur weiteren seelsorgerischen Betreuung in das DRK-Haus nach Attendorn gebracht. Zwei Rettungswagen, ein Notarzt, die Feuerwehr Olpe, Taucher des DLRG, aus dem Oberbergischen Kreis, Hagen und Siegen waren im Einsatz.
Betroffen ist auch die Biggesee-Schifffahrt, die gegen 15.30 Uhr über die Suchaktion informiert worden ist und vorerst nicht in ihren Heimathafen Sondern zurückkehren darf. Die MS Westfalen fuhr planmäßig vom Biggedamm in Attendorn zur Anlegestelle Seesicht, wo das Schiff auch über Nacht bleiben wird. Das bestätigte auf Anfrage Nicole Keseberg von der Biggesee-Schifffahrt.