Siegen. In unserer Gastro-Serie stellen wir das Picknicker in Siegen vor. Inhaber Luis Kiesewetter erklärt das Konzept des jungen Cafés/Restaurants.
„Aaalex, dein Essen ist fertig!“, ruft die junge Frau hinter der Theke mit kräftiger Stimme durch den Raum. Im Picknicker an der Sandstraße ist es an diesem Mittag mal wieder voll. Alex kommt nach vorne, holt sich sein gegrilltes Sandwich ab und lässt sich in einen Sessel fallen. „Es ist die persönliche und gemütliche Atmosphäre, die das Picknicker ausmacht“, sagt Inhaber Luis Kiesewetter (27) und lächelt zufrieden.
Das Picknicker in der Unterstadt hat sich in nur fünf Jahren zu einem Stamm-Café/Restaurant für junge Menschen etabliert. Das Markenzeichen: der Frozen Yogurt. Die kalorienarme Alternative zum Speiseeis ist seit vielen Jahren im Trend. Im Picknicker lässt sich der „Froyo“ (ab 3 Euro) mit bis zu drei Toppings wie Erdbeeren, Schokoladenstückchen oder Müsli belegen. Mittlerweile stehen auf der Speisekarte aber auch allerhand herzhafte Speisen: Suppen (5,50 Euro), Salate (ab 8 Euro), Sandwiches (ab 5 Euro) und Salatbowls (ab 8 Euro).
Etwas Junges in Siegen vermisst
„Wir haben damals etwas Individuelles und Junges hier in Siegen vermisst. Überall gab es nur Fast Food“, erinnert sich Luis Kiesewetter, der das Picknicker 2014 mit seinem Bruder Janik und dem Koch Henning Oelmann gegründet hat. „Weil wir nicht wussten, wo wir mit unseren Freunden hingehen sollten, haben wir uns eben selber ein Konzept überlegt.“
Wertschätzung für das Gastgewerbe
Drei Monate im Siegerland. Zugegeben, das ist keine lange Zeit, wenn Sie diese Region einmal kennenlernen wollen. Ich, ein gebürtiger Hagener, habe es während meiner Volontärsstation in der Siegener Lokalredaktion dennoch versucht und mir vorgenommen, einmal die Gastronomie-Szene zu entdecken. Denn wo können Sie eine Region und ihre Menschen besser kennenlernen als in Restaurants, Cafés, Eisdielen und Kneipen?
In der Serie „An Tisch und Tresen“ schildere ich meine Eindrücke aus vielen, vielen Besuchen in Siegerländer Gastronomien. Jede Folge ist ein kleiner Guide für die jeweilige Stadt bzw. den Stadtteil. Wie meine Auswahl getroffen habe? Zum einen habe ich Tipps aus unserer Redaktion erhalten, zum anderen haben mir Leserinnen und Leser nach einem Aufruf im Mai ihre Lieblings-Gastronomien per E-Mail verraten. Außerdem haben die Bewertungen in Online-Portalen eine wichtige Rolle gespielt. Die Serie ist jedoch kein allumfassender Gastro-Guide für das Siegerland – dafür ist die Auswahl viel zu groß.
Beeindruckt hat mich bei meinen Gesprächen mit Wirten, Köchen, Kellnern und Konditoren vor allem eines: Mit wie viel Hingabe daran gearbeitet wird, den Gästen etwas Besonderes zu bieten. Aber das Geschäft ist zäher denn je. Innerhalb von zehn Jahren haben 81 Gastro-Betriebe im Kreis Siegen-Wittgenstein geschlossen, teilte die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) jüngst mit. Ein trauriger Trend, dem wir entgegenwirken sollten. Denn die Siegerländer Gastronomie hat enorm viel zu bieten – das weiß ich nach meinen drei Monaten hier ganz gewiss.
Insbesondere im Sommer ist das Picknicker wegen seiner leichten Speisen und der zwei Außenbereiche – zur Sandstraße und zum Ufer – eine beliebte Adresse. „Wir haben mittlerweile viele Stammkunden“, sagt Luis Kiesewetter. „Wenn man den Siegenern etwas Gutes bietet, dann sind sie einem auch treu.“
Adresse: Sandstraße 3, 57072 Siegen;
Kontakt: 0271/38776700, kontakt@picknicker-siegen.de, picknicker-siegen.de
Öffnungszeiten: Mo - Sa 11 bis 20 Uhr, So 12 - 18 Uhr
Sonstiges: Kinderfreundlich, behindertenfreundlich, Außenbereich, WLAN.