Siegen. Das Dekanat Siegen holt das Festival erstmals in die Region: 700 Besucher kommen zum Erfahrungsfeld Schön und Gut auf dem Fischbacherberg.

Musik und Glauben sind zwei Elemente, die nicht erst seit dem Siegeszug der Gospelchöre auch in Deutschland eine feste Gemeinschaft bilden. Im Gegensatz zu klassischen Kirchenliedern sind Festivals eine Gelegenheit, auch jene zu locken und neugierig zu machen, die zum Beispiel mit „Ein feste Burg ist unser Gott“ eher wenig anfangen können. Das „Gigfestival 2019“ machte am Sonntag, 21. Juli, erstmals Station in Siegen – und lockte gleich zur Premiere rund 700 Besucher aufs Erfahrungsfeld Schön und Gut am Fischbacherberg.

Hintergrund des Festivals: „Gott ist Gut“

Das Gigfestival ist ein katholisches Musikfestival, das vor allem jungen Menschen Freude und Schönheit am Glauben und der Kirche vermitteln möchte.

„Gig“ steht für „Gott ist Gut”. Die Musik soll leicht und ausgelassen verdeutlichen, dass Gott „gut ist und jeden von uns liebt“, so die Veranstalter.

Initiiert wurde das Format von den „Franziskanern der Erneuerung“ aus der New Yorker Bronx, die seit vier Jahren mit dem Festival auch in Deutschland Station machen. Vor zwei Jahren gab es im Dekanat Siegen erstmals die Überlegung, sich zu bewerben. „Auf den Tag vor einem Jahr“ schaute man sich die Sache vor Ort an, sagt Anne Ploch, Dekanatsreferentin für Jugend und Familie in Siegen. Danach begannen die Vorbereitungen. „Wir sind vor allem der Hoppmann-Stiftung für die kostenlose Überlassung des Geländes dankbar“, sagt Ploch.

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Auf zwischen 12.000 und 15.000 Euro beziffern sie und Dechant Karl-Hans Köhle die Kosten für das Gigfestival, die durch Spenden und vor allem aus Mitteln des Bistums aufgebracht wurden. Für die Besucher war der Eintritt frei, Umsatz wurde an den Ständen erzielt. Neben Speisen und Getränken gab es Präsentationen der Malteser und anderer christlicher Einrichtungen.

Stilistisch bunte Mischung

Vor allem aber reichlich Musik. Acht Künstler und Bands aus Irland, England, USA und Deutschland spielten Musik mit christlichen Texten. Neben der Musik gab es von allen Mitwirkenden Einblicke in ihr Leben und den persönlichen Bezug zum christlichen Glauben.

Trotz später Stunde: Das Gelände auf dem Fischbacherberg ist voll. Mit so vielen Besuchern hätten die Veranstalter nicht gerechnet.
Trotz später Stunde: Das Gelände auf dem Fischbacherberg ist voll. Mit so vielen Besuchern hätten die Veranstalter nicht gerechnet. © Michael Kunz

Stilistisch war alles dabei, bunt gemischt von Rap und Gospel über Rock und Soul zum (Folk-) Pop. Alles mit der Botschaft, dass Glauben und Kirche positiv besetzt sind, Spaß machen können. „Das muss vielen jungen Menschen tatsächlich erst einmal wieder vermittelt werden, nach all den Skandalen und negativen Meldungen der Vergangenheit“, sagt Dechant Karl-Hans Köhle, während Rapper Joe Melendrez aus Los Angeles gerade auf der Bühne für Stimmung in der späten Abendsonne sorgt. Das sei an diesem Sonntag durchaus gelungen, findet der Theologe. Anne Ploch ist auch zufrieden: Auch viele evangelische Besucher seien gekommen – und viele Unbekannte.

Wiederholung denkbar

Eine gute Sache, finden die Veranstalter und können sich eine Wiederholung grundsätzlich gut vorstellen. „Wir werden Bilanz ziehen und dann einmal schauen“, sind sich Karl-Hans Köhle und Anne Ploch einig. Fest steht jetzt schon, dass die Erwartungen mit 700 Gästen deutlich übertroffen wurden.

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