Fellinghausen. Die Fellinghausener und der Kreuztaler Westbezirk danken ihrem Gemeindepfarrer Thomas Rabenau. Er wird nun Krankenhausseelsorger.
Nach fast 17 Jahren ist Thomas Rabenau als Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Kreuztal verabschiedet worden. In der voll besetzten Friedenskirche in Fellinghausen wurde Pfarrer Rabenau, der für die westlichen Pfarrbezirke Fellinghausen, Junkernhees und Osthelden zuständig war, von Superintendent Peter-Thomas Stuberg von seinem Dienst entpflichtet. Dem Kirchenkreis Siegen bleibt Rabenau aber erhalten: Er ist ab September in der Krankenhausseelsorge tätig.
Superintendent Stuberg würdigte Thomas Rabenau als „engagierten, authentischen, ehrlichen Pfarrer. „Wir haben zu danken für Ihren Dienst in der Gemeinde, den Sie als Typ mit eigener Handschrift getan haben“, sagte der leitende Theologe des Kirchenkreises. Nicht nur, dass Rabenau der einzige Pfarrer im Kirchenkreis mit Pferdeschwanz sei. Er habe in der Verkündigung des Evangeliums auch eine Sprache gefunden, die die Menschen in ihrer Lebenswelt erreiche. Dadurch habe er auch diejenigen Menschen angesprochen, die Zweifel hätten und sich in der Gemeinde manchmal wie Zaungäste fühlten.
Junge Vikarin kommt im Oktober
Bei allem Abschiedsschmerz hatte der Superintendent für die Gemeindeglieder aber auch eine gute Nachricht: Ab dem 1. Oktober wird – vorbehaltlich der bestandenen Examensprüfung – eine junge Vikarin in der Gemeinde tätig werden und dem Kreuztaler Pfarrer Thies Friederichs helfen, die Vakanz zu überbrücken.
Seit 2002 in Kreuztal
Thomas Rabenau wurde in Niederschelden geboren. Er studierte Evangelische Theologie und Soziologie in Wuppertal, Bochum und Tübingen und absolvierte sein Vikariat in Siegen.
Nach einer Station bei „Brot für die Welt“ in Stuttgart war er zunächst als Pfarrer in Freudenberg tätig, bevor er 2002 in die Evangelische Kirchengemeinde Kreuztal wechselte.
Dass der Abschied der Kirchengemeinde und auch den Kollegen dennoch schwer fällt, machte Pfarrer Friederichs deutlich. Rabenau sei in der Gemeinde vielen Menschen begegnet, habe viele begleitet und viel Segensreiches erlebt, sagte er. „Wir nehmen Abschied in der Gewissheit, dass Gottes Gnade nicht von uns weicht.“
Gleichnis vom verlorenen Sohn
In seiner Predigt über das biblische Gleichnis vom verlorenen Sohn verwies Pfarrer Rabenau auf den Ausspruch „Die Wege des Herrn sind unergründlich“. Diesen Satz könne man mit fatalistischem Unterton sagen, sagte Rabenau. Oder man könne sagen: „Das Unergründliche im Leben, das sind die Wege des Herrn.“ Niemand sei dabei allein unterwegs.
Im Zentrum des Gleichnisses stehe nicht der verlorene Sohn und auch nicht sein zu Hause gebliebener Bruder, betonte der Pfarrer. „Im Zentrum steht der Vater, der um seine beiden Söhne wirbt.“ Der Kern des Evangeliums sei die Liebe Gottes, sagte Rabenau. Das wolle er der Gemeinde mit auf den Weg geben.
Dank der Vereine und Verbände
Untermalt wurde der Gottesdienst musikalisch vom Kreuztaler Chor „Choose Life“ und dem CVJM-Posaunenchor Fellinghausen. Bei einem Empfang nahmen im Anschluss Gemeindeglieder und Weggefährten in Grußworten und musikalischen Beiträgen Abschied von Pfarrer Rabenau. Hartmut Moos aus dem Vorstand des CVJM Fellinghausen dankte ihm für seinen Einsatz für die Gemeinde, die Jugendarbeit und die Einbindung des CVJM in die Gemeindearbeit.
Er wünschte Rabenau, dass auch von seiner neuen Arbeit in der Krankenhausseelsorge viel Segen ausgehe. Für die Vereine und Verbände in Fellinghausen, Junkernhees und Osthelden dankte Wolfram Bosch Pfarrer Rabenau „für die vielen Gespräche, die seelsorgerische Arbeit, die vielen Gottesdienste und die vielen persönlichen Kontakte“: „Wir bedauern sehr, dass Sie nicht mehr ‚oos Pastor‘ sind.“
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