Kreuztal. Die Stadt Kreuztal greift die Planung für, das letzte große Innenstadt-Baugebiet wieder auf. Verlierer werden die Landwirte sein.
Die Stadt Kreuztal nimmt die Planung für ein Wohngebiet im Zimmerseifen wieder auf. Der Infrastrukturausschuss hat sich bei zwei Stimmenthaltungen der Grünen dafür ausgesprochen, den 1998 gefassten Beschluss für die Aufstellung eines Bebauungsplans aufzuheben und neu zu fassen.
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Im Wohnraumkonzept 2018 wird das südlich des Kreuztaler Friedhofs und nördlich von Schlehdorn- und Glück-Auf-Straße gelegene Gebiet als „letzte größere Wohnbauflächenreserve“ in Kreuztal-Mitte bezeichnet. Die Stadt hatte die Planung aufgrund eines Ratsbeschlusses auf Eis gelegt, nur dort Baugebiete zu planen, wo die Stadt Eigentümerin der Mehrzahl der Grundstücke ist. „Damit haben wir ins vielleicht nicht den allergrößten Gefallen getan“, gibt Stadtplanerin Petra Kramer heute zu bedenken. Inzwischen gehört der Stadt ein Drittel der künftig bebaubaren Flächen.
Grundstücke stark nachgefragt
Dieter Gebauer (Grüne) verwies darauf, dass vor allem von Landwirten bewirtschaftete Flächen verloren gingen: „Die kämpfen um jeden Quadratmeter.“ „Die Wohnungssuchenden auch“, erwiderte Bürgermeister Walter Kiß. Nachdem das Krombacher Baugebiet Auf der Aue „ausverkauft“ sei, verfüge die Stadt über kein einziges verkaufbares Baugrundstück mehr. Die Nachfrage nach Grundstücken für Einfamilienhäuser sei „immer noch sehr groß“, obwohl ein „Trend zum Geschosswohnungsbau erkennbar“ sei. Ökologisch halte sich der Verlust in Grenzen. „Das ist eine Monokultur, kein Naturschutzgebiet.“ Arne Siebel (CDU) wies auf die zuletzt in Anspruch genommenen landwirtschaftlichen Flächen Auf der Aue, Am Weinberg und Am Hanker hin: „Auch auf diese Betriebe sind wir angewiesen.“
Grün: Buschhütten, Rot: Osthelden
Grünes Licht gab der Ausschuss auch für die Planung in Buschhütten. 50 bis 60 neue Wohnungen sollen auf dem Sportplatz entstehen, zwischen dem neuen Wohnquartier und der Turn- und Festhalle zudem ein Ersatz für den Dorfplatz, der vor über zehn Jahren dem Aldi-Markt weichen musste. „Ärgerlich“ nannte es allerdings Dieter Gebauer (Grüne), dass der Dorfplatz von einem privaten Eigentümer bebaut werden konnte, während der Ersatz nun aus Städtebauförderungsmitteln des Landes bezahlt werden soll.
Ob dagegen auch in Osthelden beim Feuerwehrgerätehaus Bauplätze geschaffen werden können, ist offen. Die Bezirksregierung habe Bedenken, es gebe „mehrere Konflikte“, berichtete Stadtplanerin Petra Kramer, deren Lösung „nicht trivial“ sei.