Kreuztal. . Auf der anderen Seite der Bahngleise soll eine weitere Park-and-Ride-Anlage für den Kreuztaler Bahnhof entstehen.
Der Lokschuppen und seine Umgebung sollen näher an die Innenstadt heranrücken – und städtebaulich und ökologisch belebt werden. Einstimmig hat sich am Montag der Infrastrukturausschuss dafür ausgesprochen, beim Land Städtebauförderungsmittel für eine 75.000 Euro teure Machbarkeitsstudie zu beantragen. Erwartet wird ein Zuschuss von 50 Prozent.
Das hat die Stadt vor
In der Umgebung des Lokschuppens befinden sich Brachflächen, die „aktiviert“ werden sollen.
Gedacht ist an eine weitere Park-and-Ride-Anlage.
Der Bereich der Ferndorf-Littfe-Mündung soll „erlebbar“ gemacht werden – so wie jetzt der gerade fertiggestellte Bereich des ehemaligen Blefa-Wehrs am Heugraben, wo Trittstufen zum Durchqueren des Ferndorfbachs einladen.
Die Bahngleise sollen überwunden werden. Entweder durch eine neue Unterführung. Oder durch eine Verlängerung der Unterführung zum Mittelbahnsteig. Oder durch eine Brücke.
Das spricht für den Plan
Die 2004 in Betrieb genommene Park-and-Ride-Anlage vor dem Bahnhof „ist zu jedem Zeitpunkt belegt“, sagt Tiefbauamtsleiter Matthias Tanger – freie Fahrradboxen gibt es auch nicht mehr.
Die Anbindung mit Brücke oder Unterführung verhilft den Bewohnern von Mühlberg und Fellinghausen zu einem kurzen Weg zu Bahn und Bus.
Eine weitere P+R-Anlage nützt auch den Belegschaften der Gewerbebetriebe auf der anderen Seite der Bahn.
Das meint die Politik
Über- und Unterführung: Weil die Bahn mit ins Spiel kommt, fürchtet Ausschussvorsitzender Andreas Müller (SPD) eine „Ewigkeitsaufgabe“. Ob Über- oder Unterführung „in der zweiten, dritten oder vierten Dekade dieses Jahrhunderts kommt, hängt von der Bahn ab“, glaubt auch Jochen Schreiber (SPD). Arne Siebel (CDU) ist weniger skeptisch: „Überführungen gibt es doch schon von der Stange.“ Dieter Gebauer (Grüne) verwies auf die kurze Anbindung von Fellinghausen und Mühlberg: „Es ist richtig, dass das gemacht wird.“
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P+R Lokschuppen: Harald Görnig (CDU) rät, die Brachflächen am Lokschuppen gewerblich zu nutzen. Auch Arne Siebel (CDU) fordert, „wertvolle Gewerbeflächen offen zu lassen“. Bürgermeister Walter Kiß empfiehlt einen Mittelweg - schon deshalb, weil das Land eine Bahnüberquerung zu einer Park-and-Ride-Anlage, nicht aber zur Erschließung von Gewerbeflächen fördern würde. Für beide Belange bleibe Platz. Kiß erinnerte aber auch daran, dass die Stadt Bahnhof und Lokschuppen gekauft habe, um Erweiterungsflächen für das Klärwerk zu bekommen. Petra Kramer, Sachgebietsleiterin der Stadtplanung, sieht „große Synergieeffekte“, wenn eine Gewerbeansiedlung mit einer P+R-Anlage verbunden werden könne.
P+R Bahnhof: Harald Görnig (CDU) weist auf die Lärmbelastung der Anwohner auf der anderen Bahnseite hin, die durch den Verkehr zum Kreisbahnterminal ohnehin wächst. Ob es keine Alternative für weitere P+R-Plätze im Bereich des Heugrabens, also auf der Seite des Bahnhofs, gebe? Felix Viehmann (FDP) regt an, auch über einen Ausbau der vorhandenen Anlage zum zwei- oder dreigeschossigen Parkdeck nachzudenken: „So hoch ist das gar nicht.“ Bürgermeister Walter Kiß winkt ab: Ein solches Bauwerk stoße an „städtebauliche Grenzen, günstiger ist das auch nicht“. Stadtplanerin Petra Kramer rät, die Machbarkeitsstudie abzuwarten: Möglicherweise werde da „vielleicht sogar“ empfohlen, auf beiden Seiten der Gleise für die Umsteiger auf Bus und Bahn auszubauen.