Siegen-Wittgenstein. . Das Projekt „DigiMath4Edu“ der Uni Siegen nimmt die erste Hürde im Regionale-Prozess. 15 Schulen sollen Vorreiter für modernen Unterricht werden.

Grundschüler sitzen vor einem Tablet. Auf dem Tisch ein Quader, dem einige Teile fehlen. Mit einem CAD-Programm konstruieren die Schüler am Tablet das fehlende Teil, es entsteht dann am 3D-Drucker. Haben sie alles richtig gemacht, passt das Teil genau in die Lücke am Quader.

Die Schüler sind zu Gast in der Mathematikdidaktik der Universität Siegen, genauer: In der MatheWerkstatt, wo mit Hilfe digitaler Medien der Unterricht anders und wahrscheinlich auch spannender ist. Und das ist der Kerngedanke des Projekts „DigiMath4Edu“, das die Abteilung für die Regionale 2025 eingereicht hat. Dafür wurde sie jetzt mit einem ersten Stern ausgezeichnet, den Landrat Andreas Müller übergeben hat. Damit wird eine herausragende konzeptionelle Idee für die Zukunft Südwestfalens bescheinigt.

3D-Drucker im Unterricht einsetzen

„Die Grundidee ist, dass Studierende als Unterrichtsassistenten jeweils ein Jahr lang in eine Schule gehen, um den Lehrern zu helfen, digitale Werkzeuge wie Tablets oder 3D-Drucker im Mathe-Unterricht einzusetzen“, erklärt Prof. Ingo Witzke. Im Rahmen des Regionale-Projekts sollen 15 Schulen in Südwestfalen Vorreiter im Umgang mit digitalen Medien werden, „digital, nachhaltig und authentisch“. Systematische Begleitforschung sichere Ergebnisse und mache Südwestfalen auch in diesem Gebiet zu einer Innovationsregion.

Das Projekt in Zahlen

5 Schulen sollen pro Jahr an dem auf insgesamt drei Jahre ausgelegten Projekt teilnehmen.

80.000 Euro kostet das pro Schule, die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 1,25 Millionen Euro. Rund 300.000 Euro steuert die Uni bei. Für die Finanzierung hofft die Uni auf Unterstützung – zum Beispiel durch eine Regionale-Förderung.

Erste positive Erfahrungen mit diesem Konzept haben die Mathematiker der Uni im Rahmen eines Pilotprojektes mit der Sekundarschule Olpe-Drolshagen gesammelt. Mit digitalen Medien ließen sich auch Schüler für Mathe begeistern, die „wir dafür eigentlich schon fast verloren geglaubt hatten“, so Witzke.

Heimische Wirtschaft ist involviert

An „DigiMath4Edu“ sind neben Uni und Schulen lokale Partnerunternehmen beteiligt, die etwa Werksbesichtigungen oder Ausbildungstage anbieten. Dort finden sie dann vertraute Dinge wie CAD-Programme wieder, sagt Witzke. „Das baut Hemmschwellen ab und fördert das Interesse an einer Ausbildung im technischen Bereich.“ Dafür bekommen die Projektschulen die notwendige technische Ausstattung. Die Unterrichtsassistenten werden von der Uni ausgebildet und sind dann jeweils ein Jahr lang an einer Schule im Einsatz. Sie unterstützen die Lehrer bei Vorbereitung und Durchführung des Unterrichts. „Letztlich wollen wir Hilfe zur Selbsthilfe leisten, damit die Schulen am Ende selbstständig die digitalen Medien auf Dauer einsetzen können“, sagt Witzke.

Landrat Andreas Müller ist überzeugt: „Ein tolles Projekt, das man unbedingt umsetzen sollte!“ Er ist zuversichtlich, dass man für dieses Projekt völlig unabhängig vom Regionale-Prozess Partner finden sollte, die sich auch finanziell an „DigiMath4Edu“ beteiligen.