Freudenberg. . Verändertes Ausgehverhalten: Der neue Betreiber der Disco lässt die Räume umgestalten, es soll Ü30-Veranstaltungen und neue Öffnungszeiten geben

Das Ausgehverhalten junger Leute ändert sich. Das merken auch Discotheken. Noch ist das „Ox“ in Freudenberg nicht betroffen, aber die Betreiber wollen rechtzeitig gegensteuern: Seit April hat die Disco im Gewerbegebiet Wilhelmshöhe mit Karl Quante einen neuen Inhaber, jetzt wird das Konzept modernisiert, alle Räume neu gestaltet, zusätzliche Angebote geschaffen, um neue Zielgruppen zu erschließen.

Die Herausforderungen

Wie so oft: Soziale Medien. Wer vor Smartphone und Co. andere Leute, potenzielle Partner kennenlernen wollte, ging in die Disco. „Heute geht das schnell über diverse Online-Kanäle“, sagt Martin Gadek, Club-Manager des Ox. In eher ländlicheren Regionen sei das Ausgehverhalten zudem geprägt von privaten Veranstaltungen, Dorf-Feten – und Shisha-Bars, gerade bei Jüngeren sehr beliebt. Und es gebe kaum verlässliche Party-Angebote für Menschen jenseits von 25.

Beach Club und neue Öffnungszeiten

Der Außenbereich wird zum Beach Club mit Sand, Bar und Loungemöbeln ausgebaut, der je nach Wetter tagsüber öffnet und sich auch an Familien richtet.

Abends findet dort dann ebenfalls Partybetrieb statt. Bislang ist freitags und samstags und vor Feiertagen geöffnet – künftig womöglich auch an Werktagen.

Das neue Konzept

„Das Ox läuft immer noch gut“, sagt Gadek, aber man will rechtzeitig gegensteuern. Viele in der Branche hätten zu kämpfen. So weit soll es in Freudenberg nicht kommen. Der Sommer ist für Discos klassischerweise ruhig, die Zeit bis Herbst soll für Umbauten und Neuausrichtung genutzt werden.

Zielgruppe: Auch Angebote für Ü30

Freitags richtet sich das Ox an 16- bis 22-Jährige, samstags eher 18 plus. „Wir möchten uns auch mit Veranstaltungen im Ü30-Bereich neu aufstellen“, sagt Gadek. Diese Altersgruppe habe man bisher nicht bedient. Dass damit Jugendliche vergrault würden, sei ziemlich unwahrscheinlich: „Viele 16- bis 20-Jährige fragen gerade nach 90er-Partys“, die entsprechende Musik werde bereits gespielt – womöglich auch eine Folge der „Partykultur im ländlichen Raum.“

Im großen Raum – Arena – wird ebenfalls kräftig modernisiert.
Im großen Raum – Arena – wird ebenfalls kräftig modernisiert. © Hendrik Schulz

Viele Mütter von Teenager-Töchtern fühlten sich zu alt fürs Ox – auch das will die Discothek ändern. Und auch Eltern wollen mal feiern. Gleichzeitig will das Ox weiter die Party-Bedürfnisse der Jüngeren bedienen. Ab September feiert das Ox 7. Geburtstag – Star DJ-Moguai hat sich schon angekündigt.

Gestaltung: Modernisierung für alle Räume

Das Ox an sich soll moderner daherkommen. Die letzte Renovierung ist einige Jahre her, die Toiletten stammen noch aus Kosmos-Zeiten. „Heaven“ ist eine (Shisha-)Bar und Lounge mit separatem Eingang, die auch für private Feiern genutzt werden kann. Die Fläche wurde vom Hauptraum (Arena) abgetrennt, der ebenfalls generalüberholt wird. Auch die Räume „Palace“ (Disco Fox) und „Studio“ (HipHop) werden völlig neu gestaltet, ebenso die hauseigene Pizzeria und der Empfangsbereich mit Cocktailtheke.

„Das sind vielleicht Kleinigkeiten, die Gäste werden aber den Unterschied merken“, sagt Martin Gadek. „Viele Gäste bemängeln, dass das Ox über die Jahre etwas angestaubt ist, lange kein frischer Wind durchgeweht ist“, sagt auch Sonja Virtmann, zuständig für das Marketing des Ox. Über Mund-zu-Mund-Propaganda pflanze sich so etwas fort. „Wir wollen eine angenehmere Atmosphäre schaffen und unseren Ruf festigen, dass man im Ox gut und sicher feiern kann“, sagt Manager Gadek.