Siegen. . Dass die Hälfte der Führungskräfte in den Rathäusern bis 2022 weiblich ist, sei leider nicht realistisch. Mittelfristig ist das dennoch das Ziel
Dass eine Frauenquote von 50 Prozent bei Leitungspositionen in der Siegener Verwaltung der Personalabteilung kaum realistisch erscheint, will die Kommunalpolitik mehrheitlich nicht gelten lassen. Dirk Helmes, Leiter der Personalabteilung, hatte zum neuen Gleichstellungsplan der Stadt bemerkt, dass ein realistisch erreichbares Ziel bis 2022 eine Quote von 35 Prozent sei. „Auch das wird schwer zu erreichen sein“, auf Basis der Zahlen, die man habe, sei 50 Prozent zunächst illusorisch. Auf Antrag von Michael Groß (Grüne) ist das Ziel, wenigstens mittelfristig einen Frauenanteil von 50 Prozent anzustreben, beschlossen. Der Anteil der weiblichen Mitarbeiter in den Rathäusern – 44 Prozent – müsse sich auch bei den Führungskräften wiederfinden.
„Wir dürfen das Ziel nicht aus den Augen verlieren“, schloss sich Günter Bertelmann (UWG) dem Antrag an, auch wenn es schwer zu erreichen sei. „Das eigentliche Ziel ist doch keine Quote, sondern dass die Chancen einer Frau die gleichen sind, Quoten werden nur für den Übergang benötigt“, bekräftigte Peter Schulte (fraktionslos).
Gleiche Chance bei gleicher Eignung
AfD-Vertreterin Brigitte Eger-Kahleis hatte moniert dass die „Bestenauslese vorrangig zur strikten Quotenregelung“ zu werten sei und eine gendergerechte Sprache als „Verstoß gegen die Rechtschreibung“ gegeißelt, mit der ein „verqueres Menschen-, Familien- und Gesellschaftsbild“ eingeführt werden solle. „Das ist keine Frauenförderung.“
Darum gehe es auch nicht, konterte Angelika Flohren (SPD): Vielmehr sollte bei gleich guter Qualifikation darauf geachtet werden, dass auch Frauen die gleiche Chance bekommen.
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