Siegen. . Mit dem Café Königskind eröffnet in der Oberstadt ein Gastro-Angebot für Eltern. Nachwuchs ist nicht nur geduldet, sondern herzlich eingeladen.

Es geht nicht um Fußleisten, betont Pierre Scherwing. In der heißen Phase vor Eröffnung des Cafés Königskind in der Marburger Straße habe er sich etwas in der Fülle von Detailfragen und kleinen Baustellen verloren, wie sie kurz vor Eröffnung eines Ladens oder Gastro-Betriebs nun einmal üblich sind. Worum es wirklich geht, sei ihm nun nach Klärung der organisatorischen und baulichen Probleme und Problemchen wieder völlig klar: Mit dem Café für Eltern mit kleinen Kindern in der Oberstadt „wollten wir einen Ort schaffen, wo man aus dem Alltagstrott herauskommt“, sagt der 27-Jährige. „Dafür wollen wir da sein: für das Wohlfühlen, für das Begegnen, für das Unterstützen.“

Beim Pre-Opening am Dienstag, 28. Mai 2019, – offizielle Eröffnung und erster regulärer Betriebstag des Eltern-Kind-Cafés in der ehemaligen „Pusteblume“ am Mittwoch, 29. Mai 2019, – mit Freunden und geladenen Gästen-- zeigt sich bereits, dass die Weichen für ein Erreichen dieses Ziels gestellt sind. Mehr als ein Jahr

Volles Programm

Das Café Königskind, Marburger Straße 21, ist dienstags bis donnerstags von 9.30 bis 18 Uhr geöffnet – auch an Himmelfahrt. An anderen Tagen gibt es dort Kurse, Gruppentreffen und Beratungsangebote für Eltern.

Mehr Informationen gibt es auf cafe-koenigskind.de

Arbeit steckt in dem ehrenamtlichen Projekt (wir berichteten). Träger ist der Verein „Entschieden für Christus“ (EC). Pierre Schwerwing ist Pastor und organisatorischer Projektleiter, die Idee entstand zusammen mit seiner Frau Juliane.

Die beiden sind Eltern kleiner Zwillinge, das dritte Kind ist unterwegs. Das Paar musste feststellen, dass es mit sehr jungem Nachwuchs gar nicht so einfach ist, in Siegen ein geeignetes Café zu finden: Oft mangelt es an Platz für den Kinderwagen, schnell wird den Kleinen langweilig und allzu oft fühlen sich andere Gäste durch Lärm oder Aktivität der Jungen und Mädchen gestört.

Chic und kindgerecht

Im „Königskind“, das die beiden in langer Arbeit mit einem Team anderer Freiwilliger realisierten, ist deshalb manches anders als in herkömmlichen Lokalitäten. Es gibt Tische, es gibt eine Theke, es gibt Getränke,

So sieht der Stillbereich für Mütter aus.
So sieht der Stillbereich für Mütter aus. © Florian Adam

Flammkuchen und Snacks. Es gibt aber auch eine Sitz- und Spielecke mit Kissen auf dem Boden; Es gibt einen gemütlichen Stillbereich; es gibt einen bunten Zaun vor der Tür und Sicherungen vor Stufen; und es gibt Parkplätze für Kinderwagen vor der Tür und ein Bällebad im Schaufenster. Während Mama, Papa oder auch Onkel, Tanten, Großeltern in Ruhe ihren Kaffee genießen, sich mit Freunden treffen – oder neue Freunde kennenlernen – können die Kleinen sicher spielen, sich

Das Bällebad für die Kleinsten.
Das Bällebad für die Kleinsten. © Florian Adam

bewegen, auch einmal laut sein, ohne dass es jemanden stört. Schließlich, so der Ansatz, endet mit der Geburt der Kinder ja nicht das Bedürfnis, gelegentlich unter Leute zu gehen und sich ins Café zu setzen.

Das Team hat Deko und Möblierung liebevoll zusammengestellt und teilweise selbst designt, etwa die offenen Holzhäuschen mit gemütlichen Kissenlandschaften. Von der Decke hängen Schaukelsitze, alles ist hell und in freundlichen Farben gehalten, trotz der kindgerechten Gestaltung aber auch stylisch und modern, wie es den Anforderungen an ein chices und zeitgemäßes Café entspricht.

Offen für alle

Die Kinder, die beim Pre-Opening zu den ersten Gästen gehören, scheinen sich auf jeden Fall sehr wohl zu fühlen; und die entspannte und lockere Atmosphäre wirkt auf Erwachsene einladend. Es ist zwar ein kirchlich geprägtes Angebot, ausdrücklich richtet es sich aber an alle Menschen, die mit Kindern unterwegs sind, egal ob christlich oder nicht, alleinerziehend, Patchwork- oder Regenbogenfamilie, wie die Organisatoren versichern. Die Resonanz sei schon im Vorfeld groß gewesen, sagt Pierre Scherwing – und freut sich: „Vom Gefühl her werden wir am ersten Tag überrannt.“