Hilchenbach. . Hilchenbach will sich wieder stärker in Sachen Klimaschutz engagieren. Ob die Stadt wieder einen Manager dafür einstellt, ist aber umstritten.

Die Stadt soll sich ihren Namen als „Klimakommune“ neu verdienen. Das regen die Grünen in einem Antrag an, den der Stadtentwicklungsausschuss jetzt einstimmig beschlossen hat: Danach soll die Verwaltung eine Bestandsaufnahme vorlegen und ein „Maßnahmenbündel“ vorschlagen. Ganz oben auf der Liste steht der Wunsch, die Stelle für einen Klimaschutzmanager wieder einzurichten. „Wenn wir die diese Aufgaben ernst nehmen, kommen wir um diese Verstärkung nicht herum“, sagte Dr. Peter Neuhaus (Grüne).

Die Debatte

Dem widersprach Baudezernent Michael Kleber nicht: Die frühere Klimaschutzmanagerin habe „hier sehr viel bewegt und geleistet“. Es sei „abhängig von personellen Ressourcen, wie intensiv man arbeiten kann.“ Dafür sei aber nicht die Stadt allein am Zuge, fand André Jung (CDU), der die Zusammenarbeit mit dem Klimaschutzmanager des Kreises forderte: „Die Aufgabe macht nicht an der Stadtgrenze halt.“ Lukas Debus (SPD) sprach sich gegen die Schaffung einer neuen Stelle aus: „Ich weiß nicht, was das bringen soll.“ Wenn die Verwaltung sich personell verstärken soll, „dann nicht unbedingt in diesem Bereich“. „Es gibt auch andere Bereiche, wo es mehr hakt“, sagte Vorsitzender Michael Stötzel (SPD) und kritisierte weitere sich abzeichnende Stellenvermehrungen: den von einer Ratsmehrheit beschlossenen Rechnungsprüfer, die angekündigte Forderung nach einem dritten Stadtjugendpfleger und die Verstärkung des Kulturbereichs, wie sie der Kulturausschuss gefordert habe.

Klimaschutzmanager und Rechnungsprüfer seien „erst mal nicht verkehrt“, sagte Sven Wengenroth (Linke). Durch sie könnten Mittel eingespart und Zuschüsse eingeworben werden: „Da hängen Gelder dran.“ Ulrich Bensberg (UWG) warb dafür, an Vorhaben zu denken, an denen Menschen sich direkt beteiligen können – zum Beispiel in den Klimawelten. „Die wären ohne Klimaschutzmanagerin nicht da, wo sie heute sind“, erinnerte Dr. Peter Neuhaus (Grüne) an die Entwicklungsgeschichte der Umweltbildungsstätte.

Die Beispiele

Klaus Stötzel (SPD) sprach den Radweg an, der entlang der B 508 geplant wird und seiner Meinung nach besser an Stift Keppel vorbei geführt würde: „Da können wir mal konkret werden.“

Stötzel erkundigte sich auch nach der Windkraftplanung, die nur noch als „laues Lüftchen“ wahrnehmbar sei. Der Betreiber des Hilchenbacher Bürgerwindparks plant einen neuen interkommunalen Windpark auf Hilchenbacher und Heinsberger Gebiet — von je elf Anlagen auf jeder Seite der Stadtgrenze war vor einem Jahr die Rede. Inzwischen seien es nur noch sieben, sagte Baudezernent Michael Kleber dieser Zeitung auf Nachfrage. „Wir werden in nächster Zeit erleben, ob es überhaupt noch eine realistische Chance gibt“ — dagegen spricht der Gegenwind aus der Landespolitik.

Nach den E-Bikes, die der Stadt von den RWE zum Verleihen geschenkt worden waren, erkundigte sich Sven Wengenroth (Linke). „Wir waren bei den Ersten“, erinnerte sich Wirtschaftsförderer Kyrillos Kaioglidis an dieses Angebot. Die Räder seien nun weg – es fehlte am Geld für die Wartung.