Netphen. . Fachausschuss stimmt für Konzept zur Abwasserbeseitigung. Es beinhaltet unter anderem Arbeiten an der Kläranlage Netphen für 5,5 Millionen Euro.

Der Stadtentwicklungsausschuss empfiehlt dem Rat einstimmig, das Konzept zur Abwasserbeseitigung fortzuschreiben. Sollte das Gremium zustimmen, muss das Konzept der Bezirksregierung Arnsberg zur Zustimmung vorgelegt werden. Konkret geht es um Umbau und Erweiterung der Kläranlage Netphen, Sanierungsarbeiten und Erschließungen, sagt Rainer Schild vom Tiefbauamt.

Worum geht es genau?

Der Entwurf beinhaltet zwei Zeitstufen, in denen eine Vielzahl von Maßnahmen durchgeführt werden soll. Die erste Stufe umfasst die Jahre bis 2023 mit Investitionen in Höhe von rund 11,4 Millionen Euro. „Wir halten das für sehr realistisch“, so Schild. Die Verwaltung sei dazu angehalten, einen verbindlichen Baubeginn der Maßnahmen zu dokumentieren und jährlich zu berichten. So will die Stadt allein in diesem Jahr 2,28 Mio. Euro und im kommenden Jahr 4,26 Mio. Euroinvestieren. „Finanziell ist das dieses Mal kein Thema“, sagt Kämmerer Hans-Georg Rosemann. In der zweiten Zeitstufe (2024 bis 2029) sind Maßnahmen notiert, die angedacht sind, aber erst im folgenden Konzept konkretisiert werden.

Wie ist die Stadt ausgestattet?

Die Stadt betreibt fünf eigene Kläranlagen in Deuz, Netphen, Eckmannshausen, Afholderbach und Sohlbach. Die hohe Anzahl resultiere aus den topographischen Gegebenheiten und daraus, dass Ortsteile vor der Zusammenführung zur Großgemeinde eigenständig für die Abwasserbehandlung zuständig waren. Die Kläranlagen Beienbach und Salchendorf wurden bereits stillgelegt.

Hoher Anschlussgrad ans Kanalnetz

Das Stadtgebiet ist vollständig kanalisiert. Das Kanalnetz ist insgesamt 263,7 km lang und verteilt sich auf 144,8 km Mischwassersystem sowie auf 74,9 km Regenwasser- und 44,1 km Schmutzwasserkanäle.

Von insgesamt 24.352 Einwohnern sind 118 nicht an das öffentliche Kanalnetz angeschlossen (Stand 2017). Dies entspricht einem Anschlussgrad von 99,52 Prozent.

Welche Maßnahmen sind geplant?

Ein großer Posten ist die Erweiterung der Kläranlage Netphen. Sie ist stark ausgelastet. Die Planungen laufen, die Ausführung ist in den Jahren 2020 bis 2022 vorgesehen. Allein dafür kalkuliert die Stadt mit rund 5,5 Millionen Euro. Ziel sind die Vergrößerung der Anlagenkapazität und die Reduzierung der Stickstoffeinträge. Das ist auch wichtig, weil eine Studie ergeben hat, dass die Kläranlagen in Sohlbach und Afholderbach sanierungsbedürftig sind und aus wirtschaftlicher Sicht stillgelegt werden sollten. Das Wasser soll nach Netphen geleitet werden. Dafür ist der Bau eines neuen Verbindungssammlers nötig. Die Stilllegung der Kläranlage Afholderbach, mit Anschluss an die Kanalisation in Eschenbach, ist für 2022 geplant; die Aufgabe der Kläranlage Sohlbach, mit Anschluss an Afholderbach, im Jahr darauf. Die Kosten für die Anschlüsse belaufen sich auf rund 850.000 Euro.