Weidenau. . Bastian Schäfer und Robert Schepers von „Trimmhouse“ wollen einen Indoor-Parcours im Stil von „Ninja Warrior“ als Fitnesstraining anbieten.

Der Weg ist tatsächlich das Ziel. Irgendwie müssen die Nutzerinnen und Nutzer die Hürden überwinden, die das Start-up „Trimmhouse“ ihnen in den Weg stellt. Die beiden Gründer Bastian Schäfer und Robert Schepers wollen Indoor-Hindernis-Parcours, wie sie etwa in der TV-Show „Ninja Warrior Germany“ zum Einsatz kommen, anbieten. Dafür suchen die beiden Siegener Master-Studenten, die im Gründerbüro der Uni Siegen an ihrem Vorhaben arbeiten, derzeit eine Halle.

Der Sport

„Es ist eine unheimlich coole Art, sich fit zu halten“, sagt Robert Schepers. Es gilt, den Parcours zu überwinden – laufend, springend, sich hangelnd, je nach Gerät. „Man trainiert ganzheitlich mit dem eigenen Körpergewicht“, erklärt Bastian Schäfer. Anders als herkömmliches Training an Maschinen, an denen mehr oder minder monoton Bewegungsabläufe wiederholt werden, ist der Parcours erlebnis- und actionorientiert. „Wir sehen da in den USA einen großen Trend, der nun nach Europa rüberschwappt“, sagt Robert Schepers. Das Problem aber ist, wie sein Geschäftspartner es auf den Punkt bringt: „Die Leute wollen das auch hier gezielt ausüben. Aber es gibt kaum Trainingsmöglichkeiten.“

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Die Gründer

Die beiden jungen Männer studieren an der Uni Siegen „Small and Medium Enterprise Management and Entrepreneurship“ im Master und sind selbst sportbegeistert. Bastian Schäfer, 27, kommt ursprünglich aus Hagen, spielte in seiner Jugend unter anderem Wasserball auf Leistungsniveau. Robert Schepers, 29, stammt aus Haren an der Ems, macht seit fünf Jahren Calisthenics, geht ins Fitnessstudio, mag Klettern und Bouldern. Beide entwickelten gemeinsam die Trimmhouse-Idee, verbanden ihren BWL-Hintergrund mit ihrer Sportleidenschaft. In den Räumen des Uni-Gründerbüros im ehemaligen Sparkassengebäude in Weidenau haben die beiden ein Büro, arbeiten dort, wie Bastian Schäfer erläutert, jeden Tag an ihrem Konzept, suchen Investoren, nehmen Kontakt zu Banken auf. Parallel dazu läuft bei beiden die Masterarbeit. Sie erhalten zwar jeweils für ein Jahr das Gründerstipendium NRW, haben zudem aber noch Nebenjobs. Ein straffes Programm, aber „wir sind Menschen, die etwas erreichen möchten. Wir haben Ziele im Leben und wie wollen auch etwas dafür tun“, betont Bastian Schäfer.

Das Konzept

Die Geräte haben die beiden selbst konzeptioniert und entwickelt, im Modell bereits einen kompletten Gerätepark erstellt. Teilweise sind die Elemente an „Ninja Warrior“ orientiert, in der Gestaltung allerdings „nicht so bunt, grell, aggressiv“, wie der 27-Jährige sagt. Atmosphäre sei wichtig, „dass die Leute zu uns kommen und sagen: ,Wow, hier will ich länger bleiben’“. Die soziale Komponente spielt auch eine wichtige Rolle. In Fitnessstudios sind Menschen oft nur auf sich konzentriert, beschäftigen sich für sich allein auf Maschinen oder Steppern. „Dieses Anonyme ist für viele nichts mehr, die Leute wollen wieder in familiärer Atmosphäre trainieren“, sagt Bastian Schäfer. Entsprechend sollen auch die Trainerinnen und Trainer auftreten.

Die Zielgruppe

Das Spektrum potenzieller Nutzerinnen und Nutzer ist breit gefächert. „Eine wichtige Zielgruppe werden für uns Eltern mit Kindern sein. Aber es ist auch für Athleten geeignet“, unterstreicht Bastian Schäfer. Vorgesehen sind Geräte mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden, sodass sowohl Anfänger als auch Leistungssportler zum Zuge kommen.

Die Umsetzung

Bei Angaben zu den Kosten halten sich die Trimmhouse-Gründer diskret zurück. Günstig wird die Realisierung nicht; und noch läuft auch die Suche nach einer Halle. Die kann im Siegerland sein, muss aber nicht. Angestrebt ist allerdings in jedem Fall ein Standort in Südwestfalen, gerne auch in Hagen, Dortmund oder Iserlohn. „Im Winter 2019 ist Eröffnung“, sagt Bastian Schäfer. Das Ziel setzten sich beide in Zusammenarbeit mit ihrem Coach vom Gründerbüro, „das gibt uns nochmal Energie“. Das Zeitfenster ist nicht aus der Luft gegriffen, wie Robert Schepers erklärt – aufwendige Verfahren und Themen wie Brandschutz, Baugenehmigung und TÜV-Abnahme sind eingepreist – „wir sind keine Traumtänzer“. Beide sind auf viel Arbeit eingestellt. „Aber“, so Robert Schepers, „man muss den ersten Schritt wagen.“

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