Siegen. . In der Oberstadt entsteht ein Gastro-Angebot speziell für Familien. Während die Kleinen spielen, können Papa und Mama ihren Kaffee genießen.

Parkplätze gibt es direkt vor der Tür. Für Kinderwagen, gesichert mit Schlössern. „Natürlich ist es auch möglich, den Kinderwagen mit reinzunehmen“, sagt Juliane Scherwing: Denn im „Café Königskind“, das derzeit in der Marburger Straße entsteht, ist alles auf die Bedürfnisse von Gästen mit kleinen Kindern zugeschnitten, viel Platz inklusive. Das Eltern-Kind-Café öffnet nach momentaner Planung Ende des Monats.

Der Bedarf

Mit der Elternschaft nimmt zwar nicht der Wunsch nach ein paar schönen Stunden im Café ab, wohl aber die Auswahl an Lokalitäten, wie Juliane Scherwing weiß. Die 26-Jährige ist Mutter von Zwillingen, ein drittes Kind ist unterwegs. „Ich wollte mich mit anderen Müttern treffen“, erzählt sie, wie es zu der Idee für die neue Lokalität kam. „Aber die Frage war: Wo gehen wir hin – mit drei Kinderwagen?“ Viele Cafés seien platzmäßig nicht darauf eingerichtet, die Kinderwagen stünden immer irgendwie im Weg. Das sei es aber nicht allein, fährt die Sozialarbeiterin, die momentan in Elternzeit ist, fort. „Wenn die Kinder herumrennen oder -klettern, muss ich immer hinterher sein. Und das ist nichts, wenn ich entspannt im Café sitzen möchte.“ Viele Väter und Mütter fühlten sich auch unwohl, wenn die Kinder schreien – selbst wenn andere Gäste nichts sagen würden. „Aber manchmal kommen natürlich auch Kommentare.“

Die Idee

Vor etwa einem Jahr kam das ehrenamtliche Vorhaben in Gang. Träger ist der Verein „Entschieden für Christus“ (EC). Juliane Scherwings Mann Pierre (27) ist Pastor und organisatorischer Projektleiter für das Café Königskind. Per Aushang suchten sie Helferinnen und Helfern, der harte Kern des Teams besteht aus rund 15 Mitgliedern. Das Ziel: Ein Café schaffen, in das die Gäste gerne kommen, um mit Freunden Kaffee und Snacks zu genießen, während die Kinder sicher spielen können – und das alles ohne, dass irgendjemand sich durch den möglicherweise damit verbundenen Trubel gestört fühlt.

Der Laden

Die ehemalige Pusteblume, Marburger Straße 21 bis 23, erfüllt nahezu alle Kriterien. Der Laden ist in der Oberstadt gut erreichbar und schön gelegen, die Räume sind großzügig und hell und nach hinten eröffnet sich durch die Fensterfront ein toller Ausblick über die Stadt. Und die Kriterien, die das Gebäude nicht erfüllt, kommen aktuell mit dem Umbau. Es wird die Kinderwagen-Parkplätze vor der Tür geben. Im Schaufenster wird ein Bällebad aufgeschüttet. Im vorderen Bereich folgt dann die sechs Meter lange Theke, dahinter der Hauptraum mit Tischen und großer Spielzone mit Sicherheitsboden. Außerdem sind ein Stillbereich und ein Wickelraum vorgesehen. Selbstverständlich ist alles kindersicher hergerichtet.

Wissenswertes für junge Eltern

Regelmäßig sollen im Café Königskind auch Workshops und Vorträge für junge Eltern stattfinden – zu Themen wie „Erste Hilfe bei Kleinkindern“, „Plastikfrei mit dem Kleinkind“ oder zu Ernährungsfragen.

Mehr Informationen gibt es online: cafe-koenigskind.de

Das Kulinarische

Die üblichen Getränke sind klar, darüber hinaus sind kindgerechte Sachen wie Obstteller, zuckerfreie Kekse oder Babybrei-Gläschen im Angebot – und Flammkuchen: „Wir überlegten, was es nicht überall gibt“, erklärt Pierre Scherwing.

Die Gäste

„Es wird kirchlich geprägt sein“, sagt Juliane Scherwing. Das Café Königskind sei allerdings nicht konfessionell gebunden, willkommen sind grundsätzlich alle, die gerne mit ihrem Nachwuchs – mit einem Schwerpunkt im Alter von 0 bis 3 Jahren – ausgehen möchten: unabhängig vom religiösen Hintergrund, egal ob verheiratet, alleinerziehend, Patchwork- oder Regenbogenfamilie.

Die Finanzierung

Die EC-Gemeinschaft hat eine halbe Stelle für Organisation und Koordination geschaffen, alle anderen arbeiten ehrenamtlich mit. Die Finanzierung des Umbaus und Betriebs erfolgt über Spenden, Speisen und Getränke werden kostendeckend verkauft.

Die Öffnungszeiten

Geöffnet wird dienstags bis donnerstags von 9.30 bis 18 Uhr. Montags und freitags stehen die Räume Gruppen und Initiativen zur Verfügung. Die ersten beiden Jahre betrachtet das Orgateam als Probezeit, um zu testen, wie gut Café und Konzept angenommen werden.

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