Siegen. . Große Teile der von Kindern errichteten Bauten am Erfahrungsfeld Schön und Gut wurden zerstört. Die Polizei hat konkrete Hinweise auf die Täter.

Große Teile des Abenteuerspielplatzes RaBauKi auf dem Erfahrungsfeld Schön und Gut sind Opfer von massivem Vandalismus geworden. Unbekannte Täter haben zahlreiche Installationen und Aufbauten dort verbrannt. Immer wieder werden auf dem Fischbacherberg die von den Kindern und dem Verein gebauten Spielgeräte und Hütten beschädigt und zerstört – aber noch nie in solch einem Ausmaß.

Der Schaden ist immens. Wie der Verein mitteilt, sei es in den vergangenen Jahren immer wieder mal zu Sachbeschädigungen und auch Brandstiftung an den Hütten und Bauten gekommen, die die Kinder unter Anleitung des Vereins dort im Sommer errichten. „Mal wurde eine Hütte abgerissen und verbrannt, mal wurden die Sitzmöglichkeiten der Feuerstelle in einem nächtlichen Feuer verbrannt“, so der Verein. Das bestätigt die Kriminalpolizei, es habe mehrere kleinere Vorfälle gegeben, bei denen teilweise auch jugendliche Täter ermittelt werden konnten. Die aktuellen Zerstörungen gingen darüber deutlich hinaus und glichen einer „unkontrollierten und völlig enthemmten Zerstörungswut“, so RaBauKi.

So wurden Holzbänke, die zum Schutz gegen Vandalismus in den Boden eingelassen worden sind, nicht erst aus dem Boden gerissen und auf das Feuer geworfen, sondern an Ort und Stelle verbrannt. Die mit den Kindern gebauten Reittiere aus Holz und Autoreifen wurden Opfer der Flammen, ebenso die selbstgebauten Minigolfbahnen aus Paletten, die im vergangenen Sommern bei einem Spielebauprojekt entstanden sind.

Konkrete Hinweise auf mögliche Täter

„Selbst ein großer bepflanzter Blumenkübel aus Plastik, ein Wasserkanister von der bereits in den vorherigen Nächten zerstörten Malstation und ein großer fußbetriebener alter Schleifstein wurden von den Tätern verbrannt“, sagt Frank Moschner. Er ist seit mehr als 16 Jahren beim Verein tätig und kann es immer noch nicht fassen, mit welcher Zerstörungswut die Täter auf die liebevoll gebauten Gegenstände auf dem Abenteuerspielplatz losgegangen sind.

Rabauki hat nun Anzeige gegen Unbekannt gestellt. Wie die Polizei auf Anfrage mitteilt habe man gute Ermittlungsansätze und konkrete Hinweise auf mögliche Täter: Im Verdacht stehen – wie bei den aufgeklärten Taten in den vergangenen Jahren – Jugendliche. Das Gelände ist sehr weitläufig und grenzt an den Wald, es gebe kaum Anwohner – die Ermittlungen seien oft schwierig, umso positiver, dass nun konkrete Hinweise vorlägen, so Christoph Irle von der Polizeipressestelle.

Enormer ideeller Wert

Der materielle Schaden ist schwierig einzuschätzen, da ein Großteil des verbrannten Materials Spenden waren. Der ideelle Wert jedoch sei enorm: Innerhalb kürzester Zeit wurden die Ergebnisse von über 150 ehrenamtlichen Arbeitsstunden zu Nichte gemacht, so der Verein. Wieviel Zeit und Arbeitskraft die Aufräumarbeiten und der Wiederaufbau benötigen, sei noch nicht absehbar. Eine Versicherung, die für das zugrunde liegende Ehrenamt wie bei allen Vereinen aufkäme, gibt es nicht. Bislang hat sich das RaBauKi-Team auch bewusst gegen einen hohen Stahlmattenzaun entschieden, der den Abenteuerspielplatz umfrieden würde.

Wie der Verein künftig mit solchen Vandalismusvorfällen umgehen und möglichst verhindern wird, soll nun in Gesprächen mit der Hoppmann-Stiftung, der Pächterin des Erfahrungsfeldes, und der Stadt thematisiert werden. „Aber auch dies braucht wieder Kraft und Zeit, die der Verein lieber in die pädagogische Arbeit mit den Kindern investieren würde“, sagt Simone Knorre vom Vereinsvorstand.