Siegen. Das Programm steht, am 2.Mai geht es los: Der Kunstsommer für Siegen und Umgebung bietet wieder einen Überblick über die Vielfalt der Szene.
Die härteste Arbeit hatte die fünfköpfige Jury: Sie musste bei ihrer Sitzung Ende Februar aus 32 Bewerbungen etwa 20 Künstler auswählen, was auch heißt, den anderen mitzuteilen, dass sie nicht für eine Ausstellung beim Kunstsommer 2019 vorgesehen sind. Albrecht Thomas, Vorsitzender und Urgestein des Kunstvereins Siegen: „Es kommt vor, dass ,nicht genommene’ Künstler bis aufs Blut beleidigt sind. Doch sie haben die Chance, sich im nächsten Jahr erneut zu bewerben.“
Überhaupt macht sich Albrecht Thomas einige Gedanken über das Kunstleben in Siegen: Es gibt immer weniger Galerien. Nach der Schließung der Galerie 11 in der Alten Poststraße nur noch wenige: Die Art Galerie Helga Kellner und die Galerien Momen in Siegen und Camino in Flammersbach. Die regionale Breite des bevorstehenden Kunstsommers sei zwar beeindruckend, so Thomas: Neben den Ausstellungsorten in Siegen sind auch Stift Keppel, Neunkirchen, Freudenberg, Kreuztal und Netphen dabei. Einige Künstler beteiligen sich mit offenen Ateliers, und mit dem alten Geisweider Milchhof ist auch ein völlig neuer Ort dabei.
Keine Beteiligung aus Wittgenstein
Aber: „Aus Wittgenstein gibt es kein Lebenszeichen.“ Und vor allem: „Wie geht es mit der Unterstützung weiter?“ Doch da geben Arne Fries, Siegens Stadtrat für Kultur, und Jens von Heyden vom Kulturbüro des Kreises Siegen-Wittgenstein Entwarnung. Stadt und Kreis Siegen sind auch im nächsten Jahr wieder an Bord. „Die Stadt Siegen unterstützt den Kunstsommer seit 1999 und wird es auch in Zukunft tun“, betont Arne Fries. Das Engagement sei schließlich beachtlich, ergänzt Jens von Heyden: „Ich bin immer wieder überrascht, was der Kunstverein Siegen ehrenamtlich auf die Beine stellt.“ Und außerdem gibt es seit Jahren zuverlässige Sponsoren.
Franz-Josef Weber, Geschäftsführer des Kunstvereins Siegen, freut sich, das Programm des Kunstsommers 2019 auf Plakaten und Broschüren druckfrisch und im bewährten handlichen Format präsentieren zu können. Wobei sich die Kunstverein-Verantwortlichen jedes Jahr eine neue Hauptfarbe ausdenken: Diesmal einen angenehmen, satten Fliederton. Leider sei, bedauert Franz- Josef Weber, keine Aktionskunst im öffentlichen Raum mehr dabei. Dafür biete das Programm aber auch Plattformen für Experimente junger Künstler. Der Kunstsommer 2019 kann kommen!