Kreuztal. . Weniger als ein Prozent der Wanderfische schafft Rückkehr aus Grönland in Heimatgewässer Sieg und Ferndorf. Lachsprogramm existiert seit 1987.
Sie bleiben immer noch stecken. Weniger als ein Prozent der Laichlachse schaffen den Rückweg von Grönland an die Oberläufe von Sieg und Ferndorf. Darauf weist die Fischereigenossenschaft Kreuztal hin. Nicht nur Fressfeinde und der Fischfang unterwegs sind schuld daran. Auch die Sieg hat noch Hindernisse. „Selbst die Hoffnung, bis 2017 die Durchgängigkeit zu erreichen, musste begraben werden.“
Um das Wanderfischprogramm nicht zu gefährden, müssen noch drei bis vier Jahre zwischen Brütlingszeit und Laichlachs-Rückkehr bis zur vollständigen Durchgängigkeit der Sieg überbrückt werden. Aus diesem
Zucht an der unteren Sieg
Seit 2014 kommt der größte Teil der Lachssetzlinge aus dem neuen Wildlachszentrum Rhein-Sieg unterhalb der Wahnbachtalsperre. Dieses Zentrum versteht sich als Schwesternstandort zur Fischzuchtanlage des LANUV Albaum-Kirchhundem, wo in großem Umfang Wildlachse zu Erhaltungszwecken gezüchtet werden.
Grund bekommen auch die Fischereigenossenschaften Kreuztal und Hilchenbach weiterhin jährlich zwischen 40.000 und 50.000 Lachssetzlinge mit einer Größe von etwa vier Zentmetern als Besatz für die Ferndorf.
Die Wanderung
Die Setzlinge verbleiben zwei bis drei Jahre in den heimischen Gewässern. Dann wandern die jungen, nun 20 bis 25 Zentimeter großen Lachse in die Nordsee und weiter zu den reichen Nahrungsgründen bis vor Grönland. Nach drei bis vier Jahren kehrt der Lachs mit fünf bis sieben Kilo Gewicht aus dem Atlantik zurück und versucht, sein Geburtsgewässer zu erreichen, um dort seine Eier in den Flusskies einzubringen. „Der natürliche Kreislauf für den Lachs ist nur möglich, wenn die Gewässer durchgängig sind“, stellen die Kreuztaler Fischereigenossen klar.
Die Geschichte
1830 wurden in Hilchenbach 15 Pfund schwere Lachse gesichtet.Die Sieg sowie die Ferndorf waren in diesen Zeiten sehr fischreich. 1892 wird erwähnt, dass die Fangmenge an Lachsen stark nachgelassen habe.
1915 wird die Ferndorf so beschrieben: Die Farbe des Wassers ist dunkelbraun, der Grund ist durch Eisenoxid gefärbt. „Als Fischwasser ist die Ferndorf erledigt“, stellt die Fischereigenossenschaft fest.
1969 bekommt die Gewässergüte der oberen Sieg und der Ferndorf die Güteklasse 4-5, also mangelhaft. Der Bau von Kläranlagen begann. Bis 1999 konnte so die Wasserqualität der Ferndorf auf Güteklasse 2,5-2 verbessert werden. Zwischen 1980 und 1985 wurden wieder die ersten Meerforellen beobachtet, die vom Rhein in die untere Sieg aufstiegen. 1990 wurden die ersten Lachse gefangen. Diese Nachricht war der ausschlaggebende Anlass für das Wiedereinbürgerungsprogramm des Lachses in die Sieg.
1986 wurden in der unteren Sieg Lachse gefangen und zum künstlichen Befruchten zur Landesanstalt für Fischerei in Albaum gebracht. 1987 wurde das Lachsprogramm 2000 ins Leben gerufen.
1999 wurden erstmals gemeinsam mit der Fischereigenossenschaft Kreuztal 7000 künstlich erbrütete Lachssetzlinge in die Ferndorf ab Höhe der Fa. Eisenbau Krämer in Dahlbruch eingesetzt. Die Fischereigenossenschaft Kreuztal, so die Pressemitteilung, habe „in Zusammenarbeit mit der Stadt Kreuztal einen großen finanziellen Teil zur Durchgängigkeit der heimischen Fließgewässer beigetragen“.
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