Siegen. . Bei Bauarbeiten in Siegen wird eine Zehn-Zentner-Fliegerbombe aus dem zweiten Weltkrieg gefunden. Kampfmittelbeseitigungsdienst gibt Entwarnung.
Am Mittwochabend, 10. April, wurde eine Fliegerbombe in der Siegener Innenstadt gefunden: Bei Bauarbeiten am Lohgraben war man auf einen Gegenstand gestoßen, bei dem der Verdacht bestand, dass es sich um eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg handelt. Dieser Verdacht bestätigte sich, allerdings konnte der Kampfmittelbeseitigungsdienst die Bombe abtransportieren, ohne vor Ort eine Sprengung durchführen zu müssen.
Die Kommunale Entwicklungsgesellschaft (KEG) Siegen errichtet am Lohgraben im Auftrag der Stadt ein Studierendenwohnheim. Dazu war das Sängerheim an dieser Stelle abgerissen worden, nach längerer Pause – die Stadt Siegen hatte Mühe, ein Bauunternehmen zu finden – waren die Arbeiten vor einigen Wochen wieder angelaufen. Im hinteren Bereich des Grundstücks führt ein alter Keller oder Stollen in den Siegberg.
Ob es sich tatsächlich um eine Bombe handelte und welche Maßnahmen dazu ergriffen werden mussten, stand zunächst nicht fest. Die Polizei sperrte den Lohgraben zwischen Löhrtor und Hainer Hütte, Stadtverwaltung und Feuerwehr richteten die Siegerlandhalle her, für den Fall dass die Bevölkerung für die Sprengung in einem bestimmten Radius um den Bombenfundort hätte evakuiert werden müssen.
Kein Zünder in der Bombe
Nach gut einer Stunde war der Mitarbeiter des Kampfmittelbeseitigungsdienstes der Bezirksregierung Arnsberg vor Ort. Allein anhand von Fotos hätten die Experten keine Aussage über Typ und Zustand der Bombe treffen können. Es stellte sich heraus, dass es sich zwar tatsächlich um eine Bombe handelte, in der aber kein Zünder mehr saß.
Fliegerbomben besitzen meist einen Säurezünder, der mit der Zeit instabil wird und von dem die Gefahr ausgeht. Der Sprengstoff selbst kann nur durch einen solchen Zünder zum Detonieren gebracht werden, der wiederum bei der Entschärfung mit Spezialwerkzeugen in hohem Tempo aus dem Bombenkörper herausgedreht wird. Hat die Bombe keinen Zünder, ist sie zunächst ungefährlich. Im weiteren Verlauf des Abends bereitete der Kampfmittelbeseitigungsdienst die Bombe zum Abtransport vor, die dann kontrolliert gesprengt wird.
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