Siegen. . Vorschlagsliste für Wohnbaulandkonzept: Neun Standorte in Diskussion. Neben Wellersberg soll auch am Giersberg Baurecht geschaffen werden

90 Standorte hat die Stadt für ihr Wohnbaulandkonzept untersucht, 29 davon sind als gut und besonders gut geeignet für eine Bebauung mit Wohnhäusern befunden worden. Jetzt geht es um die konkrete Planung. Ein vom Rat eingesetzter Arbeitskreis hat Flächen ausgewählt, für die zuerst Baurecht geschaffen werden soll. Lage und Größe des Gebiets, die Verfügbarkeit der Grundstücke, der zu erwartende Aufwand für die Planung, aber auch „stadtpolitische Ziele“ haben dabei eine Rolle gespielt, also zum Beispiel die Grundstückskosten und die Wirkung auf bereits vorhandene Bebauung. Die erste Beratungsrunde findet am Donnerstag, 11. April, im Stadtentwicklungsausschuss statt, der ab 17 Uhr im Geisweider Ratssaal tagt.

Prioritäten

Das sind die ersten neun Standorte:

Sohlbach 1/Buchen 2, Strutfeld: Ein Planverfahren läuft bereits. Das Gebiet liegt an einem Nordosthang, auf der Buchener Seite steht ein aufgegebener Gewerbebetrieb. Platz für 24 Wohneinheiten.

Siegen 6, Breslauer Straße: Stadt und KEG haben dort Grundstücke. Empfohlen wird für den 1,59 Hektar großen Bereich auf dem Fischbacherberg eine „sensible Nachverdichtung“ mit bis zu 35 Wohnungen in Reihen- oder Doppelhäusern.

Geisweid 1, Sportplatz Schießbergstraße: Der Sportplatz gehört der Stadt und wird von Schulen und Vereinen nicht mehr gebraucht. 2,1 Hektar für Ein- und Mehrfamilienhäuser.

Siegen 4 b und 4 c, Wellersberg: 12,17 Hektar in der „WellersbergVariante“ bieten Bauplätze für bis zu 268 Wohnungen. Im Wohnbaulandkonzept wird eine Mischung von Einfamilien-, Doppel-, Reihen- und Mehrfamilienhäusern empfohlen. Die Stadt hat ein Erstzugriffsrecht auf das Gelände des ehemaligen Munitionsdepots. Hinzu kommt der Wellersberg-Sportplatz (2,65 Hektar) für weitere bis zu 58 Wohnungen. Die Ratsmehrheit von CDU, Grünen und FDP („Jamaika“) spricht sich für die Planung im Bereich des Munitionsdepots aus, das Gebiet rechts der Panzerstraße aus Richtung Kinderklinik soll Naherholungsgebiet bleiben.

Auch interessant

Bürbach 2/Bürbach 4/Weidenau 7, Bürbacher Giersberg: Am Bäumchesweg, dem Weidenauer Nordwesthang, könnten 98 Wohnungen in Mehr- oder 59 in Einfamilienhäusern entstehen (4,45 Hektar). An den Kreisel beim Dornseifer-Markt grenzt der ehemalige Sportplatz (1,93 Hektar) an, die Verwaltung schlägt Ein- und Mehrfamilienhäuser vor, bis zu 42 Wohnungen in Mehrfamilienhäusern wären denkbar. Das größte Teilgebiet mit 4,46 Hektar ist das Wäldchen, das sich gegenüber dem Bäumchesweg vom Kreisel in Richtung Silberfuchs erstreckt, für bis zu 98 Wohnungen in Einzel-, Doppel- und Reihenhäusern. Die Ratsmehrheit von CDU, Grünen und FDP („Jamaika“) will allerdings lediglich den Sportplatz-Bereich akzeptieren.

Trupbach 1, Wolfsgrow: Am Trupbacher Südosthang wäre Platz für 58 Wohnungen in Einfamilienhäusern (3,75 Hektar).

Seelbach 6, Nelkenweg: Bis zu 17 Wohnungen in Einzel- oder Doppelhäusern könnten auf dem Gelände des ehemaligen Hotels Waldhardt entstehen, in dem die Stadt einmal Flüchtlinge unterbringen wollte.

Langenholdinghausen 3, Am Altenberg: Ein Streifen am Osthang für sieben Ein- oder vier Mehrfamilienhäuser. Die Erschließung ist vorhanden, eine Straßenseite ist bereits bebaut.

Gosenbach 2 b, Am Stein, 1. Bauabschnit t. Bis zu 19 Wohnungen in Einfamilienhäusern könnten in Westhanglage entstehen.

Reserven

Darüber hinaus stehen auf der Liste die Bereiche Volnsberg 1/Rabenhainstraße, Breitenbach1/Haselwiese und Langenholdinghausen 2/Am Eibel, für die keine neuen Bebauungsplanverfahren erforderlich sind. An externe Planungsbüros vergeben werden könnte die Planung für die Gebiete Meiswinkel 1/Berghofstraße, Eiserfeld 2 Süd/Am Hengsberg und Geisweid 4/Wenschtstraße — letzteres ist das ELIH-Gelände, das gelegentlich als Standort für einen Discounter gehandelt wurde, im Wohnbaulandkonzept aber für bis zu 49 Wohnungen in Reihen- und Mehrfamilienhäuser vorgesehen ist.