Netphen.. Zwischen Kirche und Hauberg: Drei Projekte mit vielen ehrenamtlichen Arbeitsstunden werden mit dem ersten Netphener Heimatpreis ausgezeichnet.


Die Stadt Netphen hat erstmals den mit 5000 Euro dotierten Heimatpreis verliehen. „Es ist wichtig, dass in unserer Stadt Orte und Plätze geschaffen werden, an denen Menschen zusammenkommen können“, sagte stellvertretende Bürgermeisterin Annette Scholl in ihrer

Laudatio, „Sie alle haben mit Ihren Projekten einen tollen Beitrag zu unserer ,Heimat mit Herz’ geleistet.“Das Preisgeld wird vom NRW-Heimatministerium gestiftet. Das sind die Preisträger:


1. Meditations- und Lichterkirche Deuz: Der katholische Kirchenverein St. Matthias Deuz ermöglicht Besuchern, sich selbst Andachten oder Meditationen auszuwählen. Die zehn Minuten langen Programme enthalten Musikbeiträge, mittlerweile auch von heimischen Chören, und darauf abgestimmte Lichtanimationen. Der Kirchenverein will damit den Fortbestand der Kirche sichern, die sonst nur alle 14 Tage für einen Gottesdienst geöffnet war. „Praktisch jeden Tag“, so der Verein, werde das neue, seit Juni 2018 eingerichtete Angebot genutzt. Auch das Gemeindeleben habe neuen Schwung aufgenommen: Immerhin rund 30 Ehrenamtliche sind in die Betreuung der Lichterkirche eingebunden. Viele Besucher kommen von außerhalb. Wer den benachbarten Bestattungswald aufsucht, kann auch eine Trauerandacht hören.


2. Grube Hermannsglück Unglinghausen: Die Waldgenossenschaft Unglinghausen pflegt die Bergbaugeschichte des Dorfs, nach der Grube Waidmann kam die Grube Hermannsglück an die Reihe. Beide Gruben sind Stationen des Onkelküser Themenrundwegs, von 2013 bis 2018 liefen in rund 500 ehrenamtlichen Arbeitsstunden die Arbeiten zur Rekonstruktion des Kopflochs mit dem historischen Material. Einbezogen wurden das Bergwasser, das seit jeher den Begbau in der Lichtenhardt erschwert hat, und die Gleise der Grubenbahn — nur die Lore, die verloren gegangen war, musste nachgebaut werden. Sitzbank und Infotafel kamen hinzu, der abgedruckte QR-Code führt zu weiteren Informationen.


3. Schutzhütte Beienbach: Die Jugendgruppe des Heimat- und Bürgervereins hat die abgebrannte Schutzhütte wieder aufgebaut. Die Jugendlichen machten den Motorsägen-Führerschein, fällten und verarbeiteten die von der Waldgenossenschaft spendierten Fichten, gossen die Betonplatte und richteten schließlich die Hütte auf, die Treffpunkt der Dorfjugend geworden ist und im Sommer noch um eine Grillecke erweitert wird.