Müsen. . NRW-Co-Vorsitzende Mona Neubaur informiert sich über zeitgemäßes Wohnen. Projekt erhält viel Zuspruch.
Kürzlich hat Rainer „Zipp“ Fränzen endlich den roten Punkt an die Tür kleben können. Damit ist die „Alte Menage“ in Müsen nun endgültig zur Baustelle geworden. Die bislang vorsichtig begonnenen Arbeiten (wir berichteten) sollen nun richtig losgehen. Bis zum Winter soll das Dach gemacht und wieder mit Dauben versehen sein, die es auch früher schon gab: „Einen weiteren Winter steht es nicht mehr durch!“ Dafür fehlte bislang noch ein bisschen Geld, so Fränzen.
„Wenn wir fertig sind, wird das Haus historischer sein, als es jemals war“, verspricht Fränzen seinen Gästen, die das historische Gebäude als Beispiel für gelungene Lösungen in Sachen zeitgemäßes Wohnen in den Blick zu nehmen. Die Co-Vorsitzende der NRW-Grünen, Mona Neubaur, ist aktuell auf einer Info-Tour zum Thema „Wie wollen wir wohnen?“. Sie lässt sich überall im Land Firmen, Projekte und engagierte Menschen vorstellen. Dabei ist sie auch auf Fränzen gestoßen und folgt begeistert dessen Visionen für ein generationsübergreifendes Projekt mit Unterhaltungs- und gleichzeitigem Bildungscharakter.
Kritik an Hürden aus dem Kreishaus
Dabei nutzt der Wahlmüsener die Gelegenheit, viel Lob Richtung Hilchenbacher Rathaus zu schicken, für die gute Zusammenarbeit mit dem Bauamt. Zugleich kritisiert er indirekt den Kreis, der durch aus seiner Sicht unsinnige Gesetze förmlich dazu gezwungen sei, ihm seit der Übernahme des Hauses einen Stein nach dem anderen in den Weg zu rollen. „Sie müssen mein Projekt nach den gleichen Vorschriften behandeln wie den Düsseldorfer Flughafen“, ärgert sich Fränzen und versichert, garantiert keine Landebahn hinter der Menage anzulegen.
So sei es etwa zu zusätzlichen Verschärfungen beim Brandschutz gekommen. Nach Gesetzeslage dürfe der Denkmalschutz dabei durchaus berücksichtigt werden, müsse aber nicht. Die Siegener Aufsichtsbeamten bevorzugten aber offenbar nur die letztere Variante.
Über Zweifel und Kritik erhaben seien allerdings die Müsener Nachbarn, die ihm von Anfang an mit Zuspruch und Unterstützung zur Seite gestanden hätten. Vor allem auch die 1000 Euro-Spende nach dem Weihnachtsmarkt habe ihn sehr gerührt.
Kommune braucht Impulse von außen
Leute wie Rainer „Zipp“ Fränzen seien genau das, was eine Kommune brauche – Menschen, die von außen kämen und Impulse setzten, andere mitnähmen, lobt Frank Luschei, Demografieexperte unter anderem an der Uni Siegen, außerdem für die Grünen als sachkundiger Bürger im Hilchenbacher Rat. Und Nachbar Fränzens. Der Diplom-Psychologe hat von 2015 bis 2017 das Thema „Attraktivität von Städten und Gemeinden ausgiebig untersucht, unter anderem mit dem Aspekt Demografie. Dieses Projekt stellt Luschei ebenfalls vor, unter anderem dem früheren Hilchenbacher SPD-Vorsitzenden Karsten Barghorn, der sich inzwischen als „grünennah“ versteht, wie er Mona Neubaur erklärt.