Hilchenbach. . Stadt Hilchenbach und Stadtwerke Krefeld haben die offizielle Eröffnung der Nahwärmeinsel gefeiert. Seit Dezember 2018 wird mit Holz geheizt.
Zu sehen sind: ein roter Container mit der Heizzentrale, ein stählerner Zylinder mit einem Speichervolumen von 333 Badewannen voll heißem Wasser, ein mit einem Rundbogendach überspanntes rund acht Meter hohes Holz-Hackschnitzellager. Das ist das Herz der Nahwärmeversorgung auf dem Hilchenbacher Schulhügel.
Was wird gefeiert?
Stadt Hilchenbach und die Stadtwerke Krefeld haben Ende März 2019, gut ein Vierteljahr nach Betriebsstart, offiziell Eröffnung gefeiert. Die Stadt, weil sie – wie Bürgermeister Holger Menzel es formuliert – klimaschutzpolitisch „das große Rad gedreht hat“. Und das kommunale Unternehmen vom Niederrhein, weil es das noch nicht gewesen sein soll: „Hier ist etwas passiert, was auch über die Stadtgrenzen hinaus kommuniziert wird“, sagt Christian Hibbeln, kaufmännischer Projektleiter bei den Stadtwerken Krefeld: Energie sparen ist mit einem nachwachsenden Rohstoff möglich, ohne dass das Heizen deshalb teurer wird.
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Kerstin Abraham, Vorstand des Krefelder Stadtwerke-Konzerns mit rund 2800 Mitarbeitern und einer Bilanzsumme von fast 700 Millionen Euro, ist nicht nur deshalb nach Hilchenbach gekommen, um sich das Lob des neuen Geschäftspartners für den Aufbau des Nahwärmenetzes (Bürgermeister Menzel: „Eine grandiose Leistung“) abzuholen. Für sie ist es auch „schön festzustellen, dass ein kommunales Unternehmen einen Wettbewerb gewinnt“ — EU-weit gegen Branchengrößen wie Innogy und Gelsenwasser. Längst haben die Krefelder ihre Visitenkarten auch schon in anderen Rathäusern abgegeben. Auf dem Schulhügel werden Gäste aus Kreuztal, Netphen und Erndtebrück begrüßt.
Wie funktioniert das alles?
1,2 Millionen Euro Investition, um Wasser für die Heizung warm zu machen: Christian Hibbeln führt eine der Besuchergruppen in das Hackschnitzellager, aus dem das Holz in die Nahwärmezentrale mit dem Holzkessel gefördert wird. Die metallenen Mülleimer nehmen das auf, was
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übrig bleibt: Asche, die als Dünger taugt. „Viel weniger, als wir gedacht hatten.“ Das 90 Grad heiße Wasser geht in das neue, einen halben Kilometer lange Leitungsnetz, zu den Übergabepunkten in den Heizzentralen der einzelnen Gebäude. Überall an den Schaltschränken befinden sich die Wob-Boxen – die Abkürzung steht für „wirtschaftlich orientierte Betriebsführung“. Von Krefeld aus wird die Ablage überwacht und ferngesteuert — neben den Messdaten hilft dabei der optische Eindruck: Eine Webcam hat das Hackschnitzellager in Blick. Für manuelle Eingriffe hält sich Martin Beume von der Stadt Hilchenbach bereit.
Auch Klaus Stötzel, nicht nur stellvertretender Bürgermeister, sondern auch Waldvorsteher, hört interessiert zu. Holz gebe es hier auch reichlich. „Können wir uns darüber mal unterhalten?“, fragt der Allenbacher, „den Borkenkäfer würden wir gleich mitliefern.“ „Da sind wir immer offen“, antwortet Christian Hibbeln. Denn die Entsorgungsgesellschaft Niederrhein, die das Holz nach Hilchenbach schickt, gehört ebenfalls zum Krefelder Stadtwerke-Konzern.
Und was bringt das?
Mit Zahlen lässt sich viel erzählen :
5000 Tonnen CO2 bleiben der Atmosphäre in den 15 Jahren erspart, in denen der Vertrag zwischen Hilchenbach und Krefeld läuft. So viel CO2 würde ein zehn Jahre alter Smart ausstoßen, wenn er 55 Millionen Kilometer weit fährt — da wäre er dann fast beim Merkur. .
0 Euro will die Stadt zusätzlich ausgeben. Bereits gespart hat sie den sechsstelligen Betrag für einen neuen Heizkessel, zusätzlich Wartungs.- und sonstige Nebenkosten, die im nach Krefeld überwiesenen Grundpreis und im Arbeitspreis je Kilowattstunde Wärme enthalten sind.
30 Mal im Jahr muss ein Lastzug das Hackschnitzellager auffüllen.
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