Siegen. . Zahl der Ratsuchenden bei der Ehe-, Lebens- und Familienberatungsstelle in Siegen (EFL) steigt 2018 um neun Prozent
Immer mehr Menschen suchen Rat und Hilfe bei der Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle (EFL) des Evangelischen Kirchenkreises Siegen in der Burgstraße unterhalb des Oberen Schlosses. Dies geht aus dem Jahresbericht 2018 der Einrichtung hervor:
Insgesamt konnte die Beratungsstelle 1265 Neuanmeldungen verzeichnen. Im Vergleich zum durchschnittlichen Wert von 2013 bis 2017 suchten 2018 fast 9 Prozent mehr Menschen die evangelische Beratungsstelle auf. Aus dem Einzugsgebiet Siegen, Olpe, Bad Berleburg und Umgebung führte dies zu 1222 Beratungsprozessen.
3343 Termine bewältigt
Die Mitarbeitenden der Einrichtung bewältigten im vergangenen Jahr insgesamt 3343 Beratungstermine, 6,3 Prozent mehr als im Durchschnitt der fünf Jahre zuvor.
In 363 Fällen ging es um Fragen der Erziehung und Partnerschaft, in 593 Fällen um Schwangerschaft, Schwangerschaftskonflikte, frühe Hilfen für werdende Eltern und Familien mit kleinen Kindern bis drei Jahre oder um Veränderungen in der Paarbeziehung. In 266 Fällen handelte es sich ausschließlich um erwachsene Klienten, für die beispielsweise eine Trauerbegleitung oder aber eine sonstige Lebensberatung angezeigt waren.
Bei 71% aller Terminanfragen fand das Erstgespräch innerhalb von 14 Tagen statt. 83 % der Beratungsfälle waren nach einem bis fünf Gesprächen beendet. 66 % waren in weniger als drei Monate abgeschlossen.
Simone Weiß, Psychologin und Leiterin der EFL, hat die Vermutung, dass die schnelllebige Zeit und die hohe, auch digitale, Informationsflut den Beratungsbedarf ansteigen lassen. „Das Leben wird immer komplexer. Aus Erwartungsdruck kann allzu leicht Beliebigkeit entstehen, die zu Verunsicherung, Vereinsamung und psychischen Belastungen führen.“