Siegen. . Mit drei Jahren Verspätung wird die Modernisierung des Hauptbahnhofs abgeschlossen. Nächste Baustelle wird der Bahnhof Eiserfeld.

Das neue Datum steht seit einigen Wochen im Raum. Ralf Fielenbach von DB Station & Service und Leiter des Bahnhofmanagements in Hagen, hat es jetzt gegenüber der Siegener Verwaltungsspitze bestätigt: Im ersten Quartal 2020 werden die Bauarbeiten am Siegener Hauptbahnhof abgeschlossen sein. Damit wäre dieser 14-Millionen-Euro-Beitrag zur „Modernisierungsoffensive“, mit dem im Sommer 2015 begonnen wurde, mit knapp drei Jahren Verspätung vollendet.

Tauschten sich über die Situation an den Bahnhöfen im Stadtgebiet aus (v.l.): Bürgermeister Steffen Mues, Ralf Fielenbach, DB Station&Service AG, Stadtbaurat Henrik Schumann und Stadtrat Arne Fries.
Tauschten sich über die Situation an den Bahnhöfen im Stadtgebiet aus (v.l.): Bürgermeister Steffen Mues, Ralf Fielenbach, DB Station&Service AG, Stadtbaurat Henrik Schumann und Stadtrat Arne Fries. © Stadt Siegen

Über die Situation an allem Bahnhöfen im Stadtgebiet Siegen tauschten sich jetzt Bürgermeister Steffen Mues, Stadtbaurat Henrik Schumann und Stadtrat Arne Fries mit Ralf Fielenbach aus. „Der jetzige Zeitplan wird eingehalten“, sicherte Fielenbach mit Blick auf die Hauptbahnhofs-Baustelle zu. „Bis zum ersten Quartal 2020 sind die Behelfsbahnsteige zurückgebaut, die Personenunterführung neu hergestellt und der Bahnhof vollends erneuert.“

Neue Überführung ist undicht

Die Verzögerungen auf der Bahnhofs-Baustelle haben in den letzten Jahren vor allem die Verantwortlichen des Zweckverbands Personennahverkehr (ZWS) an den Rand der Verzweiflung gebracht. Sie hatten damit geplant, dass der Bahnhof rechtzeitig zur Umstellung ihres Fahrplans auf das neue Linienkonzept fertig würde. Kapazitätsengpässe aufgrund der Baustelle wurden dann eine der Ursachen für das Verspätungsdesaster auf der bis Betzdorf verlängerten Rothaarbahn.

Als besonders zeitraubend erwies sich — neben der Beseitigung nicht erwarteter Altöltanks aus dem Untergrund – der Bau der Personenüberführung und der Aufzüge. Es gab Lieferprobleme, dann war auf einmal der Baustrom weg, schließlich brauchte die technische Abnahme viel mehr Zeit als geplant. Die Fertigstellung der Überführung wiederum war Voraussetzung dafür, dass mit den Arbeiten an der Unterführung begonnen werden konnte. Und dann gibt es noch die Arbeitsschritte, die keinen Bahnverkehr vertragen: Die erforderlichen Sperrzeiten müssen lange im Voraus geplant werden.

Bürgermeister Steffen Mues stellte heraus, dass mit der Freigabe der neuen Überführung ein Meilenstein erreicht sei. „Der Weg über die Gleise wird gut angenommen, ist heller und freundlicher.“ Im Bahnhofsgebäude selbst wurde bereits die Empfangshalle modernisiert, außerdem zieht in Kürze neben dem Schnellrestaurant Kentucky Fried Chicken (KFC) ein Rewe-To-Go-Markt ein.

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Ganz ungetrübt ist die Freude über den Baufortschritt indes immer noch nicht. Walter Schindler, Vorstandsmitglied des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) in Siegen-Wittgenstein, ist nach dem letzten Gang über die Überführung fassungslos. „Unglaublich“, sagt er, „es regnet rein – überall tropft es.“

Gesprächsthema neben dem Siegener Bahnhof waren auch die Bahnhöfe in Geisweid, Weidenau und Eiserfeld. „Diese Bahnhöfe sind die Eingangstore in die Stadtteile. Nicht nur deshalb sollten sie einen positiven Eindruck hinterlassen“, sagte Mues. Ein sauberes Erscheinungsbild sei hier besonders wichtig. Ralf Fielenbach wies darauf hin, dass die Bahn dabei auf die Unterstützung der Stadt Siegen angewiesen sei. Die städtischen Vertreter sicherten zu, bei Vandalismus-Vorfällen schnell Informationen an die Bahn weiterzugeben. Durch die Deutsche Bahn werden kurzfristig Schmierereien entfernt und Abläufe gereinigt.

Neue Bahnüberführung ist undicht.
Neue Bahnüberführung ist undicht. © Walter Schindler

Nächste Baustelle: Eiserfeld

Am Bahnhof Eiserfeld sind größere Investitionen von der Bahn geplant – bis hin zum Teilabriss des Empfangsgebäudes und der Einrichtung einer Mobilitätsstation. Mues und Fielenbach vereinbarten, weitere Gespräche zu führen und „nach einer optimalen Lösung zu suchen“.