Siegen. . Trotz des schlechten Wetters nehmen 600 Jugendliche und auch Eltern an der Fridays for Future-Demonstration in Siegen teil. Ein neuer Rekordwert.

Es ist ein stürmischer und nasser Freitagmorgen. Einige Schülergruppen warten bereits auf dem Vorplatz der Blue Box. Sie haben selbst gebastelte Plakate dabei. Nach wenigen Minuten sind fast 600 Schüler gekommen. Sie wollen gehört werden und rufen „Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Zukunft klaut.“ Max Langenbeck greift zum Mikrofon und lässt die Fridays for Future-Demonstration am 15. März 2019 beginnen. „Wir sind hier um etwas zu verändern“, sagt der Mitorganisator.

Schüler, Studenten aber auch einige Eltern und Rentner sind gekommen. Sie alle wollen ein Zeichen setzen. Ein Zeichen für nachhaltige Umweltpolitik und Klimaschutz. Denn: „Wir Schüler müssen die Politiker auf ein Problem aufmerksam machen, obwohl wir eigentlich in der Schule sitzen müssten“, betont Samu, ebenso Mitorganisator, in seiner Rede. „Wir sind die Generation, die Verantwortung für ein Problem übernimmt, das ihnen in die Schuhe geschoben wurde“, sagt er weiter. Die Schüler sehen es als ihre Aufgabe sich zu wehren, „da über unsere Köpfe hinweg entschieden wird“, so Samu.

Schüler verstehen Umweltpolitik

Wie wichtig den Jugendlichen nachhaltige Umweltpolitik und Klimaschutz sind, wird bei der Demonstration deutlich. Trotz des schlechten Wetters verzeichnet die Veranstaltung einen Rekordwert: „Wir schätzen, dass es rund 600 Demonstranten sind, hauptsächlich Schüler“, sagt Daniel Hausmann von der Polizei. Max Langenbeck ist von der Größenordnung überrascht: „Letztes Mal waren wir noch rund 250 Demonstranten. Aber dadurch sieht man doch, dass es die Jugendlichen ernst meinen. Und dass sie – entgegen Lindners Aussage – Umweltpolitik verstehen.“

Doch es sind nicht nur Schüler, die auf die Straße gehen. Rentner, Lehrer und einige Eltern unterstützen die Kinder und Jugendlichen. So auch die 48-jährige Alexandra Werner: „Ich bin hier, weil ich mich für die Zukunft meiner Kinder einsetze. Die Politiker müssen wach werden und handeln“, sagt die Mutter von vier Kindern. Alexandra Werner nimmt mit ihrem Enkelkind Jacky teil. „Ich bin begeistert, dass trotz des schlechten Wetters so viele Jugendliche Farbe bekennen“, sagt sie. Die 82-jährige Ursula Boller ist ebenso begeistert: „Das ist genau der richtige Weg.“

Demos gehen weiter

Zum ersten Mal nehmen auch Schüler der Friedrich von Bodelschwingh-Grundschule aus Buschhütten teil. Jona Weber sagt: „Mir ist wichtig, auch in 20 Jahren noch hier leben zu können – deswegen nehme ich teil.“ Lehrerin Susanne Merkelbach unterstützt die sechs- bis elfjährigen Grundschüler. Sie sagt: „Die Schüler hatten die Idee an Fridays for Future teilzunehmen. Zuerst besprachen wir die Rede von Greta Thunberg im Unterricht, jetzt nehmen wir selbst aktiv daran teil. Wir sind begeistert.“

Fridays for Future in Siegen

Schüler, Studenten, aber auch Eltern und Rentner sind bei Fridays for Future in Siegen dabei.
Schüler, Studenten, aber auch Eltern und Rentner sind bei Fridays for Future in Siegen dabei.
Schüler, Studenten, aber auch Eltern und Rentner sind bei Fridays for Future in Siegen dabei.
Schüler, Studenten, aber auch Eltern und Rentner sind bei Fridays for Future in Siegen dabei.
Schüler, Studenten, aber auch Eltern und Rentner sind bei Fridays for Future in Siegen dabei.
Schüler, Studenten, aber auch Eltern und Rentner sind bei Fridays for Future in Siegen dabei.
Schüler, Studenten, aber auch Eltern und Rentner sind bei Fridays for Future in Siegen dabei.
Schüler, Studenten, aber auch Eltern und Rentner sind bei Fridays for Future in Siegen dabei.
Schüler, Studenten, aber auch Eltern und Rentner sind bei Fridays for Future in Siegen dabei.
Schüler, Studenten, aber auch Eltern und Rentner sind bei Fridays for Future in Siegen dabei. © WP | Jana Wehmann
1/5

Die Massentierhaltung, die Energiewende und der Plastikbedarf sind nur einige der vielen Themen, die die Teilnehmer bewegen. Lara Thiemann und Thora Hirschmann ist es wichtig, dass die getroffenen politischen Übereinkünfte auch umgesetzt werden. „Die Versprechen sollten gehalten werden. Mit unserem Dasein wollen wir ein Zeichen setzen“, sagt Thiemann.

Dass sich die Schüler von nichts stoppen lassen, haben sie gestern bewiesen. Ein Ende ist noch lange nicht in Sicht: „Wir werden Fridays for Future so lange organisieren, bis sich auch wirklich etwas ändert“, sagt Max Langenbeck.