Siegen. . Elke Büdenbender spricht bei 20. Hochschultagen 2019 über Digitalisierung. Berufliche Ausbildung diene als Sprungbrett.

„Digitalisierung treibt nicht nur den Wettbewerb voran, sondern bringt auch berufliche Chancen mit sich – und zwar für jeden einzelnen“, sagt Mathias Richter, Staatssekretär (Ministerium für Schule und Bildung NRW), bei den 20. Hochschultagen „Berufliche Bildung“, die 2019 auf dem Campus Unteres Schloss der Universität stattfinden. Rund 950 Teilnehmer sprechen in 18 Fachtagungen und 20 Workshops über die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung. Im Fokus der Begrüßungsveranstaltung stand die Diskussion zwischen Elke Büdenbender, Ehefrau des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier, Professor Dr. Dieter Münk, Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Berufliche Bildung und Dozent an der Universität Duisburg-Essen, und Professorin Dr. Ulrike Buchmann, Veranstalterin.

„Eine Ausbildung dient als gutes Sprungbrett, um weiterzumachen“, sagt Büdenbender. „Die Frage ist nur, wie sie sich durch die Digitalisierung verändert.“ Als Chance sieht Büdenbender, dass Menschen mit Einschränkungen besser in die Arbeitswelt einbezogen werden könnten oder auch eine bessere Verbindung zwischen Familie und Beruf. „Gefahren gibt es aber auch.“

Theorie und Praxis neu denken

Doch wie sieht die Zukunft aus? „Es werden nur diese Horrorszenarien gezeigt, wo der Mensch zugunsten der Maschine verliert. Aber das ist nicht meine Zukunftsvorstellung“, sagt Buchmann und appelliert: „Es muss andere Utopien geben.“ Es sei die Aufgabe der Gesellschaft, Konzepte zu entwickeln. Dabei sollte vor allem auf die „ungleiche Geschwindigkeit“ zwischen großen und kleineren Unternehmen oder auch Schulen geachtet werden, so die Veranstalterin.

Junge Menschen müssten die Technik verstehen können, um mitgestalten zu können, so Buchmann. Deshalb müsse Bildung neu gedacht werden. Münk ergänzt: „Die Frage ist allerdings: Was kann die berufliche Bildung tun, um die Folgen der Digitalisierung in der Arbeitswelt abfedern zu können?“ Neben den inhaltlichen Fragen dürfe die ethische sowie moralische Verantwortung nicht vergessen werden, macht Münk aufmerksam.

Wie wichtig die Hochschultage sind, weiß Buchmann: „Ich sehe die Perspektiven, dass Südwestfalen als Modellregion hervorgehen kann. Deshalb ist der Austausch, wie bei dieser Veranstaltung, besonders wichtig.“