Siegen. . Letzte Doppelband von Steffen Zieglers „Keltenkind“ erscheint am 8. März 2019. Die Geschichte spielt unter anderem im Siegerland.

„Warum hast du mich verlassen?“ – die alles entscheidende Frage im Roman „Keltenkind“ wird endlich geklärt. Der finale Doppelband von Steffen Ziegler erscheint am 8. März 2019, das Warten hat ein Ende. Woher Ziegler die Inspiration hat und was die Fans im letzten Band erwartet, hat der Herborner im Gespräch vorab verraten.

Die Inspiration

Steffen Ziegler wollte eine ganz bestimmte Figur zum Leben erwecken, nämlich Wieland der Schmied. Die Figur stammt aus der germanischen Heldensage und wurde im 12. Jahrhundert in einer englischen Geschichte zum ersten Mal erwähnt. „Man sagt, dass Wieland der Schmied den Stahl erfunden habe“, erzählt Ziegler. Außerdem soll der Schmied die Stadt Wielandsdorf, heute Wilnsdorf, gegründet haben. Um nicht zu nah an der Heldensage zu schreiben, nennt Ziegler seine Hauptfigur in dem historischen Liebesroman Velent. „Die Figur hat mich ziemlich gereizt“, sagt Ziegler, der bereits einen Roman verfasste. Die Geschichte in „Keltenkind“ spielt rund um das Siegerland, seine Heimat Herborn, Wetzlar und die römische Stadt Matticum.

Die Handlung

Im Jahr neun nach Christus erlebt das römische Reich eine Niederlage: Drei Legionen der Germanen wurden in einer einzigen Schlacht ausgelöscht. Dem nahenden Winter geschuldet, ordnet der Kaiser den Rückzug hinter den Rhein an. Alle Stützpunkte jenseits des Flusses werden aufgegeben und niedergebrannt, so auch der kleine Ort Matticum an der Logana (Lahn).

Trotz der Gefahr kehrt die junge Römerin Luna in die Ruinen zurück. Sie ist auf der Suche nach ihrer großen Liebe Velent, der sie zuvor verlassen hatte. Luna schreibt Velent einen Brief, in dem sie sich an die gemeinsame Zeit erinnert und die Frage stellt, wieso er sie verlassen habe. Im letzten Doppelband wird die Geschichte aufgelöst.

Die Umsetzung

Die Idee zum Roman „Keltenkind“ hatte Ziegler bereits vor neun Jahren, fertiggestellt hat er den vierteiligen Band jedoch erst im Jahr 2017. „Die Umsetzung hat sehr lange gedauert, es war sehr aufwändig“, sagt der 50-jährige Radioredakteur. Ein Jahr lang recherchierte Ziegler den geschichtlichen Hintergrund und erstellte die Figuren inklusive Lebenslauf. Drei Jahre arbeitete Ziegler an dem Text, da er die Geschichte auf drei Ebenen erzählt: Der Brief von Luna, ein römischer Erzähler, der Luna kurz vor ihrem Tod traf, und Rückblenden. Ziegler hat es sich nicht leicht gemacht, er verfasste den Text des römischen Erzählers in einem Sechsfußreim (Hexameter). „Das ist für die Zeit üblich. Außerdem musste ich auf die Wortwahl achten, nicht alle Begriffe gab es zu der Zeit“, so der 50-Jährige.

Zusätzlich zum Roman erstellte der Autor zeitgleich eine Hörspielversion. „Einige Abschnitte musste ich dafür in Dialoge umschreiben.“ Mit 150 Leuten – unter anderem seinen eigenen Kindern, Landrat Andreas Müller, Siegener Schauspielern wie Milan Pešl und Torben Völlmer, Sängerin Jördis Tielsch und Mitarbeitern vom Lokalsender Radio Siegen – vertonte er das aufwendige Hörspiel. „Viele Personen empfinden es aufgrund der Reime angenehmer und verständlicher“, erklärt der Autor Steffen Ziegler.

Der Ausblick

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Wer beide Doppelromane in den Händen hält, dem fällt auf, dass das Cover des Finales deutlich dunkler ist. „Das ist auch Absicht“, erklärt Ziegler und verrät: „Das Finale ist viel düsterer als die ersten beiden Bände. Es überlebt fast keiner.“

Für dieses Jahr stehen hauptsächlich Lesungen im Terminkalender. Dennoch hat Ziegler bereits einen Plan, wie es für ihn weitergeht: „Ich arbeite an einer Theaterfassung des Romans. Das Stück handelt allerdings nur von Band vier, die Vorgeschichte werde ich anders erzählen“, sagt der Radioredakteur.