Kreuztal/Hilchenbach. . Hilchenbach: In Keppel wird es eng, an der Realschule ist noch viel Platz. Kreuztal: Realschule legt zu, Gymnasium und Gesamtschule verlieren.
Das Anmeldeverfahren zu den weiterführenden Schulen in Kreuztal und Hilchenbach ist am Freitagnachmittag abgeschlossen worden – zum Teil mit deutlichen Abweichungen von den Schulentwicklungsplänen.
Hilchenbach
Carl-Kraemer-Realschule: 27 Anmeldungen, darunter eine aus Netphen und eine aus Kreuztal, sind ein Tiefpunkt in der Geschichte der Schule, die eigentlich drei Parallelklassen je Jahrgang bildet und erst im vorigen Jahr die dauerhafte Dreizügigkeit festschreiben wollte. „Für mich ist das nicht nachvollziehbar“, sag Rektorin Renate Setzer. Die Anmeldezahl würde für eine zweite Eingangsklasse nicht ausreichen; wegen der Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf wäre die Klasse andererseits aber auch zu voll. Laut erst 2018 verabschiedetem Schulentwicklungsplan wäre mit 55 Anmeldungen zu rechnen gewesen. Seit 2016 bietet die Schule ab Klasse 7 einen Bildungsgang an, der zum Hauptschulabschluss führt.
Gymnasium Stift Keppel: 97 Kinder wurden angemeldet, darunter 64 der rund 100 Viertklässler aus Hilchenbach und 27 Einpendler aus Kreuztal. Fast alle bringen eine uneingeschränkte Gymnasialempfehlung mit, auch die Musikklasse kommt wieder zustande. Die Oberstufe wird zudem um 15 Quereinsteiger verstärkt, so viele wie lange nicht mehr, sagt Schulleiter Dr. Jochen Dietrich: „Für uns ist das ein schöner Erfolg.“ Ob drei oder vier Klassen gebildet werden, lässt Dr. Dietrich offen. „Wir versuchen, niemanden zu enttäuschen.“ Zusagen sollen erst Mitte März erteilt werden. In einer Klasse ist Platz für höchstens 30 Kinder. Da Stift Keppel keine städtische Schule ist, hätten Hilchenbacher Kinder bei dieser Auswahl keinen Bonus.
Kreuztal
Städtisches Gymnasium: 81 Kinder werden auf drei Klassen verteilt. Für Schuleiter Herbert Hoß kommt der Rückgang — 2018 waren es 113 — nicht überraschend. Der Grundschuljahrgang ist 50 Kinder schwächer als im Vorjahr. Im Vergleich der Anmeldezahlen rutscht das Gymnasium nach zwei Jahren an der Spitze wieder hinter die Gesamtschule zurück.
Clara-Schumann-Gesamtschule: Auch Schulleiter Christian Scheerer ist von dem Rückgang von ebenfall über 100 auf 86 Anmeldungen, darunter 73 aus Kreuztal, nicht überrascht. Weil zu dem Jahrgang mehr als zehn Inklusionskinder gehören, wird die Klassenstärke —Maximum: 30 – reduziert, sodass erneut vier Klassen gebildet werden. „Wir rechnen damit, dass noch das eine oder andere Kind dazukommt.“ Im vorigen Jahr, als auch die Schließung der Hauptschule Eichen beschlossen wurde, wurde eine künftige Fünfzügigkeit der Gesamtschule Thema: „Das möchten wir auch nicht aus dem Auge verlieren. Die nächsten Jahrgänge werden wieder stärker.“
Ernst-Moritz-Arndt-Realschule: 74 angehende Fünftklässler, darunter auch acht auswärtige Schüler, werden auf drei 5. Klassen verteilt. „Eine schöne Zahl“, sagt Schulleiterin Marion Kolb. Erst 2018 hatte Schulausschuss einer Herabstufung in die Zweizügigkeit zugestimmt; der erst 2018 verabschiedete Schulentwicklungsplan sagte nur 57 Anmeldungen voraus. Jetzt muss die „Mehrklassenbildung“ gesondert genehmigt werden. Unter den angemeldeten Kindern sind sechs mit sonderpädagogischem Förderbedarf.
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