Siegen. Der aus dem Siegerland stammende Musikproduzent veröffentlicht seine Biografie Backstage und kommt mit einer Konzertlesungen ins Apollo-Theater.
Er ist Pianist, Komponist, Arrangeur, Produzent, bisweilen auch Juror bei Contests – und lehrt als Musik-Professor in Düsseldorf: Dieter Falk. Nun hat er ein Buch geschrieben, in dem er sein bewegtes Leben, seine Berufe und Berufungen mit Höhepunkten und traurigeren Momenten Revue passieren lässt. Ebenso unterhaltsam wie informativ und mit leichter Feder erzählt er in „Backstage“ auf knapp 200 Seiten von seiner Kindheit und Jugend im Siegerland, verbunden mit der oft strengen evangelikalen Frömmigkeit, die ihm in jungen Jahren einmal sogar den Rausschmiss aus seiner Kirche einbrachte.
Damals hatte Falk Rock ‘n’ Roll auf der Orgel gespielt. Aber andererseits wird die Musik der Kirche die Basis seiner musikalischen Karriere, die ihn nach dem Studium in Köln in die Pop-Metropolen von London bis Los Angeles führt. Und ihn als Pianist und Keyboarder mit vielen Größen der Musikwelt zusammenbringt: Den Gospel-Legenden Edwin Hawkins und Jessy Dixon, Gitte Haenning, Katja Ebstein, Pe Werner, Karel Gott, Howard Carpendale, um nur einige zu nennen.
Dabei gibt Dieter Falk Einblick in deren musikalische und menschliche Qualitäten – aber auch, wie könnte es im Show-Business anders sein, in ihre Marotten. Meist liebenswerte, manchmal schräge. „Backstage“ ist gespickt mit Anekdoten aller Art, nicht von ungefähr gibt Dieter Falk einem Kapitel die Überschrift „Vom Umgang mit Künstlern“. Voller Selbstironie gerät die Beschreibung einer seiner und selbst für die, die ihn kennen, überraschenden Marotte: „Der Hypochonder in mir“.
Produzent und Komponist
Dieter Falks Erfolge sind eng verknüpft mit denen von „Pur“. Man könnte auch sagen: Dieter Falk hat Pur groß und durch „Abenteuerland“ und andere Alben so populär gemacht, dass ihre Konzerte die größten Stadien Deutschlands füllten. Zusammengekommen sind Dieter Falk und Pur-Frontmann Hartmut Engler durch Zufall: Als Juroren bei einem Gesangswettbewerb.
Auch Falks Erfolge als Komponist sind bemerkenswert: Er hat die Songs des Pop-Oratoriums „Luther“ geschrieben, das im gerade zu Ende gegangen Lutherjahr große Hallen der Republik füllte. Großes Kino mit riesigen Chören, erstklassigen Musikern, hervorragenden Solisten. Einer jedoch ist für ihn der Allergrößte: Johann Sebastian Bach, „der erste Jazzer der Musikgeschichte“, dessen Choräle Dieter Falk immer wieder zur Grundlage seines Gespürs für Swing macht.
In den Kapiteln, die den Leser am stärksten fesseln und berühren, beschreibt Dieter Falk, was ihm am wichtigsten ist: die Familie. Seine Eltern, deren Zuverlässigkeit und Geradlinigkeit ihn geprägt haben, seine Frau Angelika, die er einst, wie könnte es anders sein, bei einer Jugendfreizeit der Kirche kennenlernte; seine Söhne Max und Paul, mit denen er einige Jahre als „Falk and Sons“ auftrat. Und Freundschaften. Bei allen beruflichen Höhenflügen: Dieter Falk ist immer am Boden geblieben.
Drei Fragen an Dieter Falk
1. Warum erscheint „Backstage“ gerade jetzt?
Ich werde am 1. Dezember 60 Jahre alt. Das ist das beste Alter für einen vorläufigen Rückblick.
2. Wie wird das Buch bekannt gemacht?
Ich habe schon viele Anfragen für Talkshows und Radiosendungen, von HR1 über WDR4 bis SWR3.
3. Und sicherlich auch durch die Konzertlesungen?
Auf die freue ich mich besonders. Als Start für meine Tournee mit Stationen etwa in Düsseldorf, Hamburg oder Schwerin habe ich Siegen gewählt, die Stadt, in der ich geboren wurde und in der ich aufgewachsen bin. Vorpremiere für Siegen war vor einigen Tagen in Frankfurt. Ich war etwas aufgeregt, denn das Format Konzertlesung ist auch für mich neu. Es wurde viel gesungen, aber bei Liedern von Paul Gerhard auch innegehalten.
>>>>INFO:
Die Konzertlesung „Backstage“ mit Dieter Falk und Band ist Dienstag, 12. März, 20 Uhr im Apollo-Theater. Tickets an den bekannten Vorverkaufsstellen und unter www.apollosiegen.de.
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