Freudenberg. . Das Holzmodell besteht aus 300 Einzelteilen. Sechs Meter Holz wurden dafür verwendet. Ziel: Museumsbesucher besser über Fachwerk informieren.
Das neueste Fachwerkhaus in der Altstadt ist ungefähr so groß wie ein Fußball. Sechs Meter Holz sind darin verarbeitet. Alles nach Maß, genau wie beim großen Vorbild, dem Stadtmuseum in der Mittelstraße. Modellbauer Helmut Grabolle hat es für den Verein 4Fachwerk gebaut. Dort soll es zukünftig stehen und Besucher einen Einblick in die Bauweise der Gebäude im Alten Flecken geben.
Ein großes Richtfest gibt es für das Häuschen zwar nicht, aber Vereinsvorsitzender Dieter Siebel hat trotzdem einen Richtspruch vorbereitet. „Das Fest ist eher als kleines Späßchen gedacht“, sagt Siebel. Doch die Aktion hat einen Sinn: „Aufgrund unseres Namens 4Fachwerk denken viele Leute, dass es hier nur Fachwerk zu sehen gibt.“ Tatsächlich nehmen Fachwerk und dessen anspruchsvolle Bauweise bisher nur einen kleinen Platz im Themenspektrum des Museums ein – das soll sich nun ändern.
Bauweise nachempfunden
Mit dem Holzmodell sowie weiteren Exponaten möchte der Verein „dem Wunsch der Besucher nach mehr Informationen gerecht werden“, sagt Siebel. Eine eigens eingerichtete „Fachwerknische“ widmet sich der signifikantesten Bauweise der Freudenberger Altstadt. „In naher Zukunft möchten wir die Nische durch Auszüge von Herbert Kienzlers Buch ,Alter Flecken’ ergänzen“, sagt Eckhard Günther, Schatzmeister des Vereins. Das Werk von Herbert Kienzler beschreibt jedes einzelne Haus in der Freudenberger Altstadt und liefert die dazugehörigen Grundrisse und Bilder. Auch die sollen bald gezeigt werden.
Wie das Museum zu seinem Namen kommt
Die Bezeichnung 4Fachwerk Mittendrin-Museum leitet sich von der Mittelstraße 4, den vier Etagen des Fachwerkgebäudes und der Lage in der Freudenberger Altstadt ab.
Die Öffnungszeiten sind mittwochs, samstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr. Mehr Informationen über Ausstellungen, Veranstaltungen und Fördermöglichkeiten gibt es unter www.4fachwerk.de
„Ein Fachwerkhaus habe ich zuvor noch nie gebaut“, sagt Modellbauer Helmut Grabolle. Die Vereinsmitglieder seien jedoch so von einem kleinen Abbild ihres Hauses angetan gewesen, dass sich Grabolle dazu entschloss, es nachzubauen. Beim Planen orientierte er sich an Zeichnungen und Bildern anderer Modellhäuser. Dann machte er sich an die Arbeit: „Ich habe insgesamt 80 Arbeitsstunden gebraucht. Das Haus besteht aus 300 Einzelteilen“, sagt Grabolle. Das Modell ist nicht nur im Aussehen dem Museum nachempfunden, sondern auch in dessen Bauweise: „Wie bei echten Fachwerkhäusern habe ich beim Zusammenfügen der Einzelteile nur Holzzapfen benutzt. Es ist, als baue man ein echtes Haus.“
Viel zu entdecken
Generell gilt: In der Mittelstraße gibt es wesentlich mehr zu entdecken. Dazu gehören Ausstellungen zur Stadtgeschichte, ein Kunstforum und eine Kreativwerkstatt. Ein besonderer Bestandteil seien die Stahlschmidt-Standuhren im vierten Obergeschoss, weiß Schriftführer Bernd Brandemann. „Hier steht das Meisterstück vom Uhrenmacher Johann Peter Stahlschmidt.“ Der Wert der Uhr liege zwischen zwölf- und dreizehntausend Euro, schätzt Dieter Siebel.
Und nun gibt es eben auch ein Haus im Haus – im kleineren Maßstab 1:25.
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