Wilnsdorf. . Zusätzlich als Suchraum für ein neues interkommunales Gewerbegebiet ins Spiel bringen wird die Gemeinde Wilnsdorf die Kalteiche.

Der „Esel“ bleibt draußen. Bauaussschuss und Wirtschaftsausschuss haben am Mittwoch in einer gemeinsamen Sondersitzung beschlossen, weiterhin nur drei der vier von einem von der IHK beauftragten Planungsbüro vorgeschlagenen Suchräume für neue Gewerbegebiete zu verfolgen: Lehnscheid VII, An der Kühhude und Höhwäldchen. Zusätzlich sollen für den Regionalplan eine Erweiterung des Gebietes Auf der Struth bei Rudersdorf/Anzhausen und ein 40 Hektar großer Bereich auf der Kalteiche vorgeschlagen werden, der auch interkommunal genutzt werden könnte. Nicht weiter verfolgt werden soll das Gebiet Auf’m Esel bei Rinsdorf, das an der Gewerbegebiet Lehnscheid VI/Wilden-Nord angrenzt. Einstimmig folgte der Bauausschuss diesem Votum, das Ekkehard Blume (Grüne) als Antrag eingebracht hatte; im Wirtschaftsausschuss gab es eine Gegenstimme von Michael Plügge (SPD), der ausschließlich dem Suchraum Lehnscheid VII für den neuen Regionalplan zustimmen wollte.

Neu im Spiel: die Kalteiche

Der Widerspruch aus Rinsdorf war massiv. Auf den Tischen lag die Erklärung von Waldvorsteher Herbert Petri, dass die Waldgenossenschaft keine Flächen für ein Gewerbegebiet abgeben werde. „Wir werden alles in Bewegung setzen“, kündigte Matthias Rink (BfW/FDP) an — der Widerstand der Rinsdorfer werde ähnlich ausfallen wie in Eisern; dort hatte eine Bürgerinitiative die Planung eines Siegener Gewerbegebietes Faule Birke verhindert. Rink wehrte sich gegen den Hinweis von Bürgermeisterin Christa Schuppler, dass er als Waldbesitzer befangen sein könne und damit von der Entscheidung ausgeschlossen wäre: Dann wären alle Rinsdorfer Mandatsträger betroffen, weil fast alle Familien Waldanteile hätten: „Eine perfide Masche, Leute von der Abstimmung auszuschließen.“ Ortsvorsteher Gerhard Moos (SPD) warnte, „Rinsdorf Schaden zuzufügen“. Mit dem Gewerbegebiet würde die Waldbewirtschaftung unmöglich.

Als „bemerkenswert“ und „fast schon überraschend“ bewertete IHK-Geschäftsführer Hermann-Josef Droege den neuen Suchraum auf der Kalteiche, der eine ähnliche Karriere machen könne wie der Hüppcherhammer bei Olpe/Drolshagen. Die „räumliche Vorbelastung“ durch sechs Windräder, so die Wilnsdorfer Verwaltung, könne die Genehmigung des ökologischen Eingriffs erleichtern. Keine Chancen sieht die Verwaltung für die Struth: Allein die Erschließung würde bis zu zwei Millionen Euro kosten.