Netphen-Salchendorf. . Die Planung hängt vom Bau des Kreisverkehrsplatzes am Hauptverkehrsknoten ab. Die ersten Überlegungen stammen aus dem Jahr 1979.

Man kann den Beginn der unendlichen Geschichte bis auf das Jahr 1979 zurückverfolgen, als der Ausbau der Rudersdorfer Straße (K 11) und des Knotenpunkts in der Ortsmitte, wo K 11 und Albert-Klenner-Straße in die Johannlandstraße (L 729) einmünden, zum ersten Mal Thema wurde. Man kann auch das Jahr 2011 wählen: Da haben die Netphener Gremien das Thema — inzwischen war von einem Kreisel die Rede — zum ersten Mal beerdigt.

Im Stadtentwicklungsausschuss wurde jetzt Manfred Heinz (SPD) ungeduldig, als die Verwaltung nun eine neue Planung für das Jahr 2020 ankündigt: „Das muss doch endlich mal zum Knacken kommen.“ Baudezernent Erwin Rahrbach stellte die Historie so dar: 2011 habe die Stadt das Vorhaben ins Aus geführt. Um die K 11 auszubauen, hätte der Kreis Grundstücke gebraucht.Weil die Anwohner nicht verkaufsbereit waren, hätte der Kreis sich über ein Planfeststellungsverfahren die Möglichkeit verschaffen können, die Grundstücke zu enteignen. Das, so erinnerte Rahrbach, habe der Netphener Rat nicht gewollt. „Der Kreis hätte das durchgezogen.“

Tonnagebeschränkung auf K 11 bleibt

Zwischenzeitlich gab es – 2013 – einen neuen Plan der Stadt für die Gestaltung des Knotens mit einem Dorfplatz auf dem Parkplatz neben dem Gasthof Zum Johannland. Der ist allerdings nun Makulatur. Denn der Kreis will nun die K 11 doch ausbauen — und damit auch den Verkehrsknoten in der Ortsmitte zum Kreisverkehr. „Die Anlieger werden wahrscheinlich zustimmen“, glaubt Rahrbach. Denn die Tonnagebeschränkung auf 7,5 Tonnen bleibt, sodass der Schwerverkehr diesen Autobahnzubringer auch in Zukunft nicht nutzen darf.

Helga Rock (Grüne) verteidigte die Haltung des Rates. „Ich würde auch nicht Teile meines Grundstücks abgeben, damit ich dann noch mehr Verkehr vorm Haus habe.“ Erst jetzt erfahre die Politik von den Planungen des Landesbetriebs Straßenbau, der im Auftrag des Kreises auch die Kreisstraßen betreut. Da sei „ein bisschen mehr Transparenz“ nötig.

„Wir sind nicht Herren des Verfahrens“, antwortete Baudezernent Rahrbach. Die Stadt müsse sich nach dem Zeitplan des Landesbetriebs richten. Der sehe für 2019 den Ausbau der K 11 und für 2020 den Bau des Kreisels vor. Danach werde sich die Planung des Dorfplatzes richten, der, „wenn alles gut geht“, 2021 gebaut werden könne. „Wir erfahren manches auch erst aus der Zeitung.“ Gegenüber dieser Zeitung hat der Landesbetrieb allerdings erst vor wenigen Tagen angekündigt, dass 2019 allenfalls mit einem Baubeginn zu rechnen ist und der Großteil der Arbeiten 2020 ausgeführt wird.