Hilchenbach. . Alte helfen Jungen und umgekehrt: Am Hilchenbacher Gymnasium wollen Schüler mit Menschen in verschiedenen Projekten zusammenarbeiten.
Gemeinsam die Zukunft gestalten und mehr Berührungspunkte zwischen Jung und Alt schaffen: Das ist das Ziel des neuen Projekts „Keppels Zukunftsstifter – Generationen im Dialog“, das nun am Hilchenbacher Gymnasium startet. Das Projekt wird von der Schule und der Stadt betreut. „Wir wissen nicht, wie sich das entwickelt“, sagt Michael Schäfflein vom Gymnasium. Aber es sei auf jeden Fall spannend, sagt Bürgermeister Holger Menzel. „Ältere Menschen haben Zeit und wollen sich einbringen“, weiß auch Gudrun Roth von der Senioren-Service-Stelle der Stadt. Viele hätten schon Interesse bekundet.
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Die Projekte
Insgesamt gibt es bisher fünf konkrete Ideen, die zeitnah umgesetzt werden sollen. Schüler und interessierte ältere Menschen können mitmachen – wer wie viel Zeit investiert, entscheidet jeder selbst. „Wir sind flexibel auf dem Weg und können unterschiedliche Formen anbieten“, sagt Schulleiter Dr. Jochen Dietrich. Welche Rollen die älteren Menschen und welche die Schüler übernehmen, ist dabei ganz unterschiedlich: Wichtig ist, dass sich beide Seiten kennenlernen und miteinander Spaß haben.
1.
Selbstständigkeit: Die erste eigene Wohnung zu beziehen ist aufregend – und auch anstrengend. Wo muss ich mich anmelden? Was genau kommt auf mich zu? Nicht jeder junge Mensch bekommt Unterstützung durch die Erziehungsberechtigten. Hier soll das Projekt helfen: Erwachsene geben ihre Erfahrungen weiter. Dabei geht es um Grundkenntnisse im Kochen, der Haushaltsführung, im Mietrecht. Aber auch Steuererklärungen und ähnliche Themen stehen auf der Agenda.
Termin: Bürgermeister Holger Menzel will den Anfang machen. Er bietet am Dienstag, 19. Februar, um 15.30 Uhr einen ersten Termin zum Thema Selbstständigkeit für Schüler an. Der Raum wird noch bekannt gegeben.
2. Neue Medien: Nicht wenige ältere Menschen sind mit neuen Medien überfordert oder haben Fragen dazu. Hier können Schüler ihr Wissen in Sprechstunden weitergeben und unterstützen. Welches Medium will ich mir kaufen und was muss ich wissen, um es sinnvoll nutzen zu können? „Hier kann man Verständnis schaffen und die Schüler lernen, sich dem Lerntempo der anderen Personen anzupassen“, sagt Roth. Eine interessierte Seniorin ergänzt: „Ich habe ein Tablet und Whatsapp, ich kann auch schreiben. Aber manchmal komme ich nicht weiter und fühle mich hilflos. Meine Enkel wohnen weit weg.“ Eine Sprechstunde, in der sie ihre Fragen stellen könnte, findet sie super.
Termin: Am Montag, 18. Februar, soll das Projekt starten – um 15.20 Uhr in Raum 213.
3.
Hausaufgabenhilfe: Stift Keppel bietet für Schüler der unteren Klassen Hausaufgabenhilfe an, die von älteren Schülern geleitet wird. Damit die Teilnehmer intensiver betreut werden können, werden Senioren als ergänzende Helfer gesucht, die Zeit, Geduld und Lebenserfahrung mitbringen. „Das ist experimentell“, sagt Schäfflein. „Ältere Menschen strahlen Ruhe aus und damit ist der Lernerfolg vielleicht besser.“
Termin: Am Mittwoch, 20. Februar, um 13 Uhr treffen sich Interessierte in der Bibliothek der Schule.
4. Keppels Früchtchen: Die Schülergenossenschaft gibt es bereits seit 2015 am Gymnasium Stift Keppel. Schüler ernten Äpfel, die bei den Gartenfreunden in Kreuztal gemostet werden. Den Saft vermarkten die Schüler. Auch Gelee oder Marmelade soll fortan regelmäßig hergestellt werden. Da ist Wissen gefragt, sagt der Schulleiter. Es werden engagierte Helferinnen und Helfer gesucht, die Ernteteams begleiten sowie Fahr- und Transportdienste anbieten. Gemeinsam mit den Kindern müssen Flaschen gespült, Früchte geschält und gekocht werden. Auch die Gläser und Flaschen für den Verkauf gilt es ansprechend zu gestalten.
Termin: Am Donnerstag, 21. Februar, von 13.45 und 15.15 Uhr ist das erste Treffen in Raum 233.
5. Tanzen: Franziska Stroick und Ann-Katrin Giese möchten sich gemeinsam mit älteren Menschen bewegen. Ihre Idee ist eine Tanzgruppe, in der sie sich Choreographien selbst ausdenken. Mit Zumba und Gymnastik würden sie starten, aber: „Man kann sich austauschen und aneinander anpassen“, sagt Ann-Katrin Giese. „Vielleicht können wir dann auch ältere Tänze lernen.“
Termin: Einen Starttermin gibt es noch nicht. Wer Interesse hat, kann sich an Michael Schäfftlein wenden.
„Ich bin gespannt, was daraus wird“, sagt Schüler Lukas Klimke. Er sieht in dem Projekt eine Chance für beide Seiten. Klaus Stötzel, stellvertretender Bürgermeister, freut sich auch: „Trecker und Anhänger habe ich – und meine Frau kann tolle Marmelade kochen!“
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