Siegen. . Die Biologie-, Chemie- und Physikräume des Gymnasiums Am Löhrtor werden derzeit für 750.000 Euro modernisiert. Schüler und Lehrer freuen sich.

„Es ist schön, wenn es gelingt, ein umfangreiches Sanierungsprogramm durchzuführen“, freut sich Siegens Bürgermeister Steffen Mues, als er im Foyer des Gymnasiums Am Löhrtor steht. Die Schule an der Oranienstraße bekommt einen neuen naturwissenschaftlichen Trakt – finanziert aus Fördermitteln des Landesprogramms „Gute Schule 2020“. Mues weiß aus eigener Erfahrung, wie die Biologie-, Chemie- und Physikräume vor den Umbaumaßnahmen aussahen: „Ich selbst bin hier zur Schule gegangen und 1984 sahen die Zimmer schon sehr alt aus.“ Die Sanierung hätte die Stadt schon seit elf, zwölf Jahren auf der Liste. Jetzt habe es endlich geklappt, so der Bürgermeister.

Ende des Jahres fertig

Die Biologieräume wurden schon im Oktober fertiggestellt. Seit den Herbstferien tüfteln die Handwerker in den Chemieräumen – die Arbeiten sollen hier in Kürze abgeschlossen sein. In der Physik werde in den Sommerferien mit der Modernisierung begonnen. Derzeit laufen noch die Planungen und die Abstimmungen mit den Fachlehrern. „Im Frühjahr werden die Leistungen dann ausgeschrieben und alles sollte Ende des Jahres fertig sein“, so Mues.

Ingesamt sechs Räume werden auf den neusten Stand der Technik gebracht: je zwei Biologie-, zwei Chemie- und zwei Physikräume. Jedes Fach bekommt seine eigene Leitfarbe: Grün, Gelb, Blau. „Die Farben sind kräftig, aber sie müssen nicht uns, sondern den Kindern gefallen“, sagt der Schulleiter des Gymnasiums, Dr. Reiner Berg. Viel wichtiger als die Farben sei sowieso die neue Ausstattung der Räume, die Mues als „modernste Technik“ beschreibt. „Die Gesamtkosten für den Umbau belaufen sich auf 750.000 Euro“, sagt Steffen Mues und beginnt die Neuerungen aufzuzählen:

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Ein deckenhängendes System sei eingebaut worden, so Mues. „Die für die Experimente erforderliche Energie kommt jetzt von oben. „Lifte fahren von der Decke herunter und versorgen dann jeden Tisch mit Gas, Wasser und Elektrizität“, sagt der Bürgermeister. Dies bringe den Vorteil mit sich, dass die Fußböden der Fachräume nun frei sind, da die benötigten Ressourcen vor dem Umbau aus dem Boden kamen. Dadurch ließen sich die Räumlichkeiten auch anderweitig nutzen: „Man kann dort jetzt auch fachfremden Unterricht halten oder Klausuren schreiben“, ergänzt Mues.

Durch die flexible Möblierung sei es möglich, alle Möbel inklusive des Lehrerpults frei im Raum zu positionieren. „Dadurch lassen sich Gruppenarbeiten oder klassischer Frontalunterricht leichter handhaben“, sagt Mues. Jede Lehrkraft könne den Raum so gestalten, wie sie es pädagogisch am besten hält.

Ein Glanzlicht für den Bürgermeister ist die neue Tafelanlage. Die klassische Kreidefläche könne dabei nach hinten versetzt werden, damit das Smart-Board, eine interaktive digitale Tafel, sichtbar werde. Das Gerät verfügt über Internetzugang und Lautsprecher. „Durch die Dokumentenkamera lassen sich Zettel oder Bücherseiten an die Tafel werfen“, erklärt Schulleiter Berg. Durch die kreidelose Tafel erübrigen sich auch Waschbecken in den Klassenzimmern.

Die akustisch wirksame Decke verbessere durch die Schallschutzfunktion und Wandpanels die Raumakustik, erklärt der Bürgermeister. Zudem sei die Raumbeleuchtung auf sensorgesteuerte LED-Leuchten umgestellt worden

Geld komplett beansprucht

Bürgermeister Steffen Mues ist es wichtig, die digitale Ausstattung und die technische Infrastruktur aller Siegener Schulen auch in Zukunft zu verbessern: „Der nächste Schritt ist die Versorgung mit WLAN.“ Dafür und für viele weitere Neuerungen und Innovationen möchte er kräftig investieren: „Der Förderanteil ,Gute Schule 2020’ für die Stadt Siegen beträgt zwischen 2017 und 2020 insgesamt 8,8 Millionen Euro.“ Das Geld werde komplett beansprucht und auf die eigenen Mittel, die die Stadt für Sanierungen ausgibt, aufgeschlagen.

Auch Schüler und Lehrer freuen sich über den Umbau. Heike Bald, Biologie-Lehrerin, sagt: „Die Neuerungen sind sehr von Vorteil.“ Besonders die neue Tafel hat es den Lehrkräften und Gymnasiasten angetan: Jeder, der was bearbeitet hat, kann nach vorne kommen und es mit der Dokumentenkamera präsentieren“, sagt Heike Bald. Zehntklässlerin Eleonora ergänzt: „Durch die neue Technik gibt es eine viel angenehmere Lernsituation.“