Siegen. . Der neue Studiengang startet mit 65 Kommilitonen in das Wintersemester 2018/2019 und zeichnet sich durch die enge Betreuung der Lehrkräfte aus.

„Ich finde Siegen super. Ich war positiv überrascht, wie viel Charme die Stadt hat“, sagt Kevin Reinert. Im Herbst kam der 25-Jährige aus Bergkamen zum ersten Mal nach Siegen – und hat sich gleich ein Zimmer gesucht. Reinert ist einer von 65 Studierenden an der Uni Siegen, die im Wintersemester 2018/19 mit dem neuen Bachelor-Studiengang Psychologie gestartet sind. Mehr als 1400 Interessierte aus ganz Deutschland hatten sich beworben, nur knapp fünf Prozent bekamen eine Zusage. Darunter auch Luise-Victoria Badenhoop (21) aus Mainz, auch sie kannte Siegen nicht. „Ich habe mich riesig darüber gefreut. Keine Frage, dass ich den Platz annehme“, sagt sie.

Viele ihrer Kommilitonen kommen nicht aus der Region, müssen sich hier einleben. So rücke man zusammen, lerne sich schnell kennen, erzählen die beiden. Das Studium am Institut für Psychologie sei sehr familiär. „Im ersten Semester mussten alle dieselben Module belegen, dadurch hat man sich in den Lehrveranstaltungen immer wiedergetroffen. Zudem sind die Seminare mit maximal 30 Teilnehmern vergleichsweise klein“, so Reinert.

Enge Betreuung durch Lehrende sei ein weiterer Vorteil des Psychologiestudiums in Siegen, sagt Institutsleiter Prof. Andreas Kastenmüller, Lehrstuhl für Sozialpsychologie: „Wir möchten auch in Zukunft nur kleinere Gruppen von Studierenden im zweistelligen Bereich zulassen. So können wir Lehrenden uns Gesichter und Namen gut merken.“

Bewerben bis 15. Juli

Bewerbungsschluss für den Bachelor-Studiengang Psychologie im Wintersemester 2019/ 2020 ist der 15. Juli. Interessierte können sich auf www.hochschulstart.de bewerben.

Die Uni Siegen bietet eine breite, anwendungsbezogene Ausbildung. Bereits im Bachelor werden die drei wichtigen Anwendungsfächer gelehrt: Klinische, Arbeits-, Organisationspsychologie, dazu Wirtschafts- und Pädagogische Psychologie. „Den Absolventen stehen im Master alle Möglichkeiten offen“, sagt Kastenmüller. Der Bachelor-Studiengang biete die gesamte Breite der Grundlagen- und Methodenfächer, gleich im ersten Semester stehen Statistik und Grundlagenausbildung auf dem Stundenplan. Zum Ausgleich gibt es unter anderem auch ein Seminar in psychologischer Gesprächsführung.

Als Nebenfach wird Psychologie in Siegen schon lange unterrichtet – für angehende Lehrer und Sozialarbeiter. Vor zwei Jahren wurde dann das Institut gegründet. Drei Lehrstühle wurden neu besetzt, drei weitere sollen folgen. „Wir sind das jüngste Team in ganz Deutschland,“ sagt Kastenmüller. Sieben Arbeitsgruppen soll es künftig geben. Auch Studierende könnten sich dort beteiligen: „Sie bekommen Einblicke in die Forschung, können Ideen einbringen und schon im Studium aktiv mitarbeiten.“

Kontakte geknüpft

Luise-Victoria Badenhoop hat bereits eine Stelle als Studentische Hilfskraft. Außerdem hat sie zusammen mit Kommilitonen die Fachschaft Psychologie gegründet: „Wir möchten uns für künftige Erstsemester einsetzen, um den Start ins Studium und das Ankommen in Siegen zu erleichtern.“ Sie und Kevin Reinert wohnen längst in WGs und haben neben dem Studium Kontakte geknüpft. Beide möchten als Psychologische Psychotherapeuten arbeiten. Dazu braucht es nach dem Bachelor den Master in Psychologie, um danach die Therapeuten-Ausbildung draufzusatteln.

Läuft alles nach Plan, können sie das an der Uni Siegen tun, kündigt Prof. Kastenmüller an: Voraussichtlich ab Wintersemester 2020/21 soll es einen Master Psychologie geben.