Siegen. . Vor 20 Jahre eröffnete der Stadtjugendring die Geschäftstelle im Rathaus Weidenau. Er vertritt die Interessen von Kindern und Jugendlichen.

Mehr als 140 Vereine, Verbände und Gruppen unter einen Hut zu bekommen: Gar nicht so einfach. Der Stadtjugendring (SJR) Siegen hat es aber geschafft, wie Bürgermeister Steffen Mues gestern bei der Feierstunde zum 20-jährigen Bestehen der Geschäftsstelle im Rathaus Weidenau betonte. „Es läuft. Sehr gut!“

Grundlagen

Der SJR als Arbeitsgemeinschaft der Siegener Vereine und Verbände eröffnete die Geschäftsstelle am 1. Oktober 1998, wie der Vorsitzende Torsten Stephany darlegte. Ab 1. Januar 1999 übernahm der SJR, mittlerweile eingetragener Verein, die Bezuschussung der Jugendverbandsarbeit. Was nach Formalitäten klingt, hat für den Alltag von Kindern und Jugendlichen höchst lebensnahe Bedeutung. Das macht ein Kurzvideo klar, mit dem der SJR der Zielgruppe verdeutlichen möchte, was er für sie tun kann: „Du bist neu in der Stadt? Du weißt gar nicht, was es alles gibt? Der Stadtjugendring hilft Dir, das passende Angebot zu finden.“

Möglichkeiten

Doch auch, wer schon immer in Siegen lebt, kann fündig werden. Von Sportvereinen über Jugendfeuerwehr bis zu Ausflügen; vom seit 2002 bestehenden Jugendaustausch mit der russischen Stadt Astrachan bis zur Verlegung von Stolpersteinen; von Musicalprojekten und Workshops bis zur Mitwirkung im Jugendparlament reicht das Spektrum. Und es geht nicht nur um Vermittlung von Freizeitangeboten, sondern auch um die Vertretung von Kindern und Jugendlichen gegenüber Verwaltung und Politik.

Erfolge

Ein im öffentlichen Leben der Stadt sehr präsenter Faktor der SJR-Tätigkeit ist die Bluebox. Wie diese sich seit ihrem Start 2004 entwickelt habe, „war der Traum aller, die daran gearbeitet haben. Aber dass es so erfolgreich wird, hätte sich sicherlich niemand vorgestellt“, sagt Steffen Mues über das Haus, das nicht nur als Jugend-, sondern auch als Kulturzentrum etabliert ist.

Potenziale

Bei allen Angeboten, erklärte Jens Kamieth, Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses, gehe es für die Kinder und Jugendlichen – und es seien mehr als 15.000 junge Menschen, die der SJR vertrete – darum, „sich selbst auszuprobieren“ und dabei die eigenen Fähigkeiten zu entdecken und zu entwickeln. Kamieth: „Wir reden dabei also auch über informelle Bildung.“

Bedeutung

Die Struktur, die mit der Geschäftsstelle an den Start ging, für die verbandliche, ehrenamtliche Kinder- und Jugendarbeit zu wählen, „war ein kluger Schritt“, unterstrich Steffen Mues. Er habe den SJR immer, auch zu seiner Zeit als Sozialdezernent von 2003 bis 2007, „als Partner erlebt, der sich als Teil der Stadt sieht“. Er baue auch für die Zukunft darauf. „Ehrenamtliche Arbeit bedeutet für uns keine billige Dienstleistung. Es bedeutet für uns, dass Kinder und Jugendliche sich in die Gestaltung der Stadt einbringen.“ Das habe sich gerade auch in den Jahren 2015/16 gezeigt, als viele junge Leute sich engagierten, um geflüchteten Menschen zu helfen. Und natürlich stünde der Stadtjugendring für Demokratie und positioniere sich klar gegen rechte Tendenzen.

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