Netphen. . Dritter Anlauf zu Fördermitteln für Neubau einer Eis- und Veranstaltungshalle. Anteil der Stadt könnte auf knapp zwei Millionen Euro steigen.
Die Stadt Netphen unternimmt einen weiteren Versuch, an Geld für den Neu- und Umbau des Eisstadions zur „multifunktionalen Freizeit- und Erlebnishalle“ zu kommen. Der Stadtentwicklungsausschuss soll, so der Vorschlag der Verwaltung, in seiner Sitzung am Montag, 4. Februar, ab 17 Uhr im Ratssaal über einen Antrag auf Städtebauförderungsmittel beschließen. Wenn diese für dieses Jahr bewilligt werden, soll auch noch 2019 mit dem Bau begonnen werden. Ab Anfang 2021 wäre dann wieder Eissport in Netphen möglich.
Trampolinarena soll Bad und Eishalle stützen
Betreiber der Einrichtungen im Freizeitpark ist die stadteigene FON. Sie hat zunächst neben dem Bad zusätzlich Trampolinarena, Fitnessstudio, Squashcourts und Soccerpark übernommen und soll auch die Eishalle in den „N-Flow“ integrieren.
Die Wirtschaftsplanung geht davon aus, dass beim Betrieb der Trampolinarena und der Nebeneinrichtungen Gewinne erzielt werden, die die Defizite von Eishalle und Bewegungspark abdecken und den Zuschussbedarf für das Freizeitbad verringern.
Im November 2018, gut ein halbes Jahr nach der Betriebsaufgabe der Sportpark Siegerland GmbH (SPS), ist die Trampolinhalle an den Start gegangen, die die Stadt selbst finanziert hat und nun von der städtischen Freizeitpark Obernautal GmbH (FON) unter dem Namen „N-Flow“ betrieben wird. Ebenfalls im November wurden der Stadt Mittel für einen Bewegungspark im Außenbereich des Freizeitparks bewilligt; dieser entsteht auf den Flächen der ehemaligen Kartbahn und der früheren Tennisplätze. Das Förderprogramm „Soziale Integration im Quartier“ wollte die Stadt auch für die Eishalle in Anspruch nehmen; damit kam sie allerdings nicht zum Zuge. Hoffnung macht sich die Stadt noch auf Mittel aus dem Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen“, über die aber womöglich erst im März entschieden wird.
Um die reguläre Städtebauförderung für 2019 – Meldeschluss: 28. Februar — nicht zu verpassen, geht nun auch der dritte Antrag auf die Reise. Der Unterschied: Bei der „sozialen Integration“ und bei der „Sanierung kommunaler Einrichtungen“ beträgt der Zuschuss 90, bei der Städtebauförderung nur 70 Prozent. Der städtische Eigenanteil zu dem 6,6-Millionen-Euro-Projekt würde sich von 660.000 auf knapp zwei Millionen Euro erhöhen.
Auch „digitaler Hotspot“
Die bisher nur durch ein Zeltdach abgeschirmte Eishalle ist schon nach dem Ende der Saison 2016/17 stillgelegt worden. Die Eistechnik hatte keine Zulassung mehr, mittlerweile ist auch die Betriebsgenehmigung für das Dach abgelaufen. Um die Halle wetterunabhängig und ganzjährig zu nutzen und von ihr ausgehende Lärmbelästigungen zu verringern, soll dass Eisstadion zur geschlossenen Halle mit massivem Dach umgebaut werden. Das, so die Verwaltung, werde auch den Energieverbrauch verringern. Die für bis zu 1500 Besucher ausgelegte Halle wird barrierefrei und mit ihrem neuen Eingangsbereich zugleich Veranstaltungshalle und „Forum für den Austausch zu verschiedensten Themenkreisen“. Gleichzeitig könnten Informationen zu Tourismus und Kultur vorgehalten werden — auch mit einem „digitalen Hotspot“, der Nutzer, Stadt und Region vernetze.
Eine Alternative sieht die Verwaltung nicht. Ohne Zuschüsse werde die Halle nicht erhalten werden können. „Ein Ort, mit dem sich die Netphener Bürger über Generationen identifiziert haben, würde verschwinden“, heißt es in der Vorlage, „ein wichtiger Baustein des Freizeitangebots in der Region ginge verloren.“
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