Netphen. . Das Unternehmen hat in der Stadt zwei Kilometer Glasfaserkabel verlegt. Mehr als 1000 Haushalte haben die Möglichkeit auf schnelleres Internet.

„Schnelles Internet ist heutzutage ein Muss“, sagt der Netphener Bürgermeister Paul Wagener. Er freue sich darüber, dass die Telekom einen weiteren Baustein dazu beigesteuert habe, einen Teil der Bevölkerung mit schnellerem Internet zu versorgen. Das magentafarbene Unternehmen hat in Netphen zwei Kilometer Glasfaserkabel verlegt und vier neue Verteilerkästen aufgestellt, die mit moderner Technik ausgerüstet sind. Von dem Ausbau profitieren rund 1100 Haushalte in Obernetphen und Brauersdorf, die nun mit Bandbreiten von bis zu 100Megabit pro Sekunde surfen können.

Anspruch auf schnelles Internet

„Wir schreiten in der Vollversorgung Baustein für Baustein und Modul für Modul voran“, sagt Paul Wagener. Schrittweise baut die Stadt Netphen mit ihren 21 Ortschaften die Vollversorgung ihrer Bürger mit schnellem Internet aus: „Im Jahr 2017 waren es Sohlbach und Afholderbach. Jetzt kommen noch Obernetphen und Brauersdorf dazu“, sagt Wagener. Im April dieses Jahres sollen dann auch noch Beienbach, das Obere Johannland sowie das Obere Siegtal mit höheren Bandbreiten versorgt werden.

Glasfaser macht die Übertragung schneller

Die Kästen am Straßenrand sind Mini-Vermittlungsstellen. In ihnen wandelt sich das Lichtsignal in ein elektrisches Signal und wird dann über die vorhandenen Netze zum Anschluss des jeweiligen Haushalts geschickt. Die eingesetzte Technik verhindert elektromagnetischen Störungen und erlaubt dadurch höhere Bandbreiten und schnellere Datenübertragung.

Es sei zwar schwierig, einige der ländlichen Regionen wirtschaftlich zu versorgen, aber die Stadt habe den Anspruch, auch diesen Ortsteilen schnellen und guten Internetempfang bereitzustellen, so der Bürgermeister. Gemeinsam mit der Telekom müsse die Stadt dafür sorgen, dass die Schere zwischen städtischen und ländlichen Regionen nicht größer werde, „denn nur eine Kommune, die eine moderne digitale Infrastruktur besitzt, ist auch attraktiv für Familien und Unternehmen“, sagt Paul Wagener. Das Fehlen einheitlicher Standards würde nach Meinung des Bürgermeisters einen Schaden für ganz Deutschland bedeuten. Deshalb sei es nach seiner Sicht von großer Bedeutung, „viel mehr Geld in den Netzausbau zu pumpen“, denn Deutschland sei in Sachen Internet ein „Dritte-Welt-Land“, so der Bürgermeister.

Leitung reicht aus

Viele Teile der Bevölkerung seien jedoch mit den jetzigen Bandbreiten zufrieden, so der Regionalmanager der Deutschen Telekom, Jürgen Krey: „Bei Markterkundungen in verschiedenen Bereichen haben wir festgestellt, dass nur 20 Prozent der Bevölkerung Glasfaser haben wollen.“ Viele Leute seien mit einer 16.000-Leitung zufrieden ,denn dies reiche für den Großteil der Internetaktivitäten aus. „Einige haben auch Angst davor, dass beim Anschließen der Keller oder Garten verwüstet wird“, fügt Christian Mewes, Regionalleiter der Telekom für Planung und Bau, hinzu. Der Anschluss in den einzelnen Haushalten sei zwar unproblematisch, mache aber am meisten Arbeit, so Jürgen Krey, da jedes Haus und Grundstück einzeln angeschlossen werden müssen.

Die Telekom-Mitarbeiter sind mit dem Ausbau zufrieden. „Das, was wir hier anbieten, reicht für die nächsten fünf Jahre vollkommen aus“, sagt Jürgen Krey. Auch Bürgermeister Paul Wagener zeigt sich optimistisch: „Netphen möchte die Digitalisierung auch weiterhin vorantreiben, um ein attraktiver und digitaler Standort zu sein.“