Die Genossenschaft ist inzwischen fast doppelt so groß wie ursprünglich erwartet. Alle Unterschriften für die alte Schule sind da.

Eschenbach. Am Samstag beginnt der Umbau der alten Eschenbacher Schule zum Kindergarten — mit einer ganztägigen „Abrissparty“ legen die Ehrenamtlichen der Kita-Genossenschaft los. „Es hat sich alles ein bisschen hingezogen“, sagt Architekt Peter Klein, der nicht nur Bauleiter, sondern auch Vorstand der Genossenschaft ist. Im vorigen Frühling hat er das weit und breit einzigartige Modell initiiert: Eine (Eltern-)Genossenschaft sorgt für die Immobilie und rettet dem Dorf auf diese Weise den kleinen Zwei-Gruppen-Kindergarten, für den sich auf dem freien Markt kein Investor gefunden hatte.

„Es hat alles total gut geklappt“, freut sich Peter Klein. Er sei „sehr positiv überrascht.“ 120.000 Euro Eigenkapital waren am Anfang eingeplant, das durch die Zeichnung von 120 Genossenschaftsanteilen aufzubringen gewesen wäre. Mittlerweile hat die Genossenschaft 89 Mitglieder, die 226 Anteile zu 1000 Euro gezeichnet haben. Entsprechend geringer fällt das Darlehen aus, das die Genossenschaft für den Umbau der alten, 1928 errichteten Schule aufnehmen muss, die bisher nur Platz für eine Kitagruppe hatte und beinahe schon abgerissen worden wäre — und entsprechend schneller läuft die Rückzahlung.

Einzugstermin ist noch offen

Alle Formsachen sind geklärt: Der Kreis mit seinem Jugendamt und die „Katholischen Kindertageseinrichtungen Siegerland-Südsauerland“ (Kits) als Träger haben den Mietvertrag mit der Genossenschaft unterschrieben, die Genossenschaft ist ins Genossenschaftsregister eingetragen, und die Stadt hat der Genossenschaft das Eigentum an Grundstück und Gebäude übertragen – mit der Klausel, dass der Kaufpreis in 20 Jahren fällig wird, wenn das Gebäude dann nicht mehr für eine Kita oder eine andere soziale Einrichtung verwendet werden sollte. Der Auszug der Sportler von Grün-Weiß aus dem Keller in das eigene Umkleidegebäude am Sportplatz steht noch aus: „Der Rohbau mit Dach steht“, sagt Peter Klein.

Dass die Kita, wie geplant, zum neuen Kindergartenjahr wieder in die alte Schule einzieht, will Peter Klein nicht garantieren: „Wir müssen erst mal starten.“ Stress macht das nicht: Der Kita-Träger bleibt an Bord, und das Grundstück an der Billenbachstraße, das für zunächst zwei Jahre für die Container gemietet wurde, gehört dem Aufsichtsratsvorsitzenden der Genossenschaft: „Das ist alles kein Drama.“