Siegen. . Sozialausschuss möchte neuen städtischen Fördertopf für Angebote für von Armut bedrohten Menschen von 72.000 auf 100.000 Euro aufstocken.

Der neue städtische Fördertopf zur Unterstützung von Angeboten für arme und von Armut bedrohte Menschen soll nach einstimmiger Entscheidung des Sozialausschusses mit 100.000 statt der ursprünglich vorgesehenen 72.000 Euro ausgestattet werden. Das Gremium folgte damit einem Antrag der SPD. „Die Anzahl der Menschen in unserer Stadt, die von Armut betroffen sind, ist leider weiterhin ansteigend“, hieß es dort zur Begründung.

Der Antrag steht in direkter Verbindung zu den „Richtlinien zur Gewährung von Zuschüssen für Angebote zur Verbesserung der Lebenssituation armutsgefährdeter und bedürftiger Menschen in Siegen“, die der Ausschuss ebenfalls einstimmig beschloss.

Vielfältige Angebote möglich

In diesen ist formuliert, nach welchen Regeln und unter welchen Voraussetzungen gemeinnützige Einrichtungen und Organisationen und Träger der freien Jugendhilfe, die im entsprechenden Themenfeld tätig sind, bezuschusst werden. Entstanden ist der neue Fördertopf nach einem einmaligen Zuschuss von 72.000 Euro im Jahr 2017 an den Tagesaufenthalt Café Patchwork der Diakonie.

Das neue Förderprogramm zielt auf Hilfsangebote etwa für Rentner, Alleinerziehende, kinderreiche Familien, Menschen mit Migrationshintergrund und Geringverdiener. Das Spektrum reicht von Wohnungslosenberatung über Kleiderläden bis zu Mittagstischen.

Positives Signal

Eine Erhöhung der Mittel „wäre für uns als Sozialverwaltung natürlich erfreulich“, sagte der zuständige Dezernent André Schmidt. Bereits jetzt gebe es mehrere Antragsteller, und die Aufstockung sei „auch ein sozialpolitisch gutes Signal“. Die zusätzlichen 28.000 Euro müssen in den Haushalt eingearbeitet werden, über den letztlich der Rat entscheidet.

Eine kritische Anmerkung Richtung Land und Bund machte Horst Löwenberg, Geschäftsführer des „Paritätischen“ in Siegen-Wittgenstein. Es sei „traurig, dass kommunale Mittel für Systeme herhalten müssen, die offenbar nicht funktionieren“. Gerade im Bereich Altersarmut „muss noch ein größeres Rad gedreht werden“.

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