Siegen. . Die Fallzahlen bei der Ausländerbehörde Siegen steigen deutlich. Aber die Besetzung freier Stellen ist schwierig.
Die Arbeitsbelastung der Ausländerbehörde der Stadt Siegen ist in den vergangenen Jahren massiv gestiegen. Das geht aus einer Antwort von Dirk Helmes, Leiter der Abteilung Personal und Organisation, auf eine Anfrage der SPD-Fraktion zur gestrigen Sitzung des Ausschusses für Soziales, Familien- und Seniorenfragen hervor. Hintergrund seien die „seit Jahren in erheblichem Umfang steigenden Fallzahlen“ unter anderem im Zusammenhang mit Zuwanderung von Flüchtlingen.
Fast 50 Prozent Steigerung
Habe die Ausländerzahl zum Stichtag 31. Dezember 2011 knapp 10.500 betragen, so habe sie im Sommer 2018 bei fast 15.500 gelegen. Auch bei den anerkannten Flüchtlingen gebe es eine Steigerung: von 373 im Dezember 2015 auf 1931 im Sommer 2018.
In der Ausländerbehörde seien allein von 2015 bis 2018 7,365 Mehrstellen eingerichtet worden. Eine zeitnahe Besetzung sei aber nicht immer möglich gewesen, was „immer wieder Arbeitsrückstände in nicht unerheblichem Umfang“ bewirkt habe. Dadurch hätten sich die Wartezeiten auf Termine verlängert. Aktuell betrage die Vorlaufzeit im Schnitt etwa sechs Wochen.
Mit dem vorhandenen Personal sie die Mehrbelastung nicht aufzufangen gewesen. Außerdem seien den Ausländerbehörden aufgrund von Rechtsänderungen weitere Aufgaben übertragen worden. Freie Stellen seien weiterhin unbesetzt, eine weitere Vakanz stehe bedingt durch eine Schwangerschaft bevor. Die Ausschreibungen seien zwar erfolgt, entsprechendes Personal aber bisher nicht zu finden gewesen.
Weitere „erhebliche Arbeitsrückstände“ seien durch längerfristige Ausfallzeiten von Mitarbeitern entstanden. Eine kurzfristige Änderung sei nicht in Sicht, da dafür eine Besetzung der freien Stellen und entsprechende Einarbeitungszeit Voraussetzung seien. Ferner seien im Bereich der Einbürgerung ebenfalls steigende Fallzahlen zu verzeichnen, „so dass auch hier der Personalbedarf überprüft werden muss“, wie Dirk Helmes anmerkte.