Kreuztal. . Stadt Kreuztal, AWO-Kreisverband und Firma LEG Wohnen erneuern Kooperationsvertrag. Ziel: Angebot des Stadtteilbüros sichern und ausbauen.
Die Stadt Kreuztal, der AWO-Kreisverband Siegen-Wittgenstein/Olpe und die LEG Wohnen GmbH haben den Kooperationsvertrag zum Quartiersmanagement in der Fritz-Erler-Siedlung sowie den Nutzungsvertrag des Stadtteilbüros unterschrieben. Die alten Verträge waren zum 31. Dezember ausgelaufen; die neuen laufen bis Ende 2021. Der Rat der Stadt Kreuztal hatte sich in seiner letzten Sitzung einstimmig für die Fortführung ausgesprochen.
„Wir haben bereits viel gemeinsam bewegt“, sagt Olaf Hagedorn von der Firma LEG Wohnen, die Eigentümerin und Vermieterin von 707 Wohnungen in der Fritz-Erler-Siedlung ist. „Die Arbeit ist von gegenseitiger Wertschätzung geprägt“, so Stadträtin Edelgard Blümel. Für alle Seiten handle es sich bei der Kooperation um eine Win-Win-Situation. Die Siedlung sei ein wichtiger Wohnstandort, der für die Zukunft gesichert werden solle. 57 verschiedene Nationen und 2100 überwiegend junge Bewohner zeichnen das Viertel aus.
Arbeitsteilung
Die Stadt Kreuztal ist mit dem Quartiersmanagement beauftragt. Uwe Montanus von der Verwaltung leitet eine Steuerungsgruppe. Die LEG Wohnen kümmert sich um bauliche Maßnahmen, die AWO um die soziale und fachliche Beratung im Stadtteilbüro sowie darum, das Engagement zu fördern, sagt Dagmar Graf, Fachbereichsleitung Soziale Teilhabe bei der AWO. Dazu zählen auch bewohnergetragene Aktivitäten, die Taschengeldbörse, Heinzelwerker oder Zumba- und Nähkurse.
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Ausstattung
Es steht in der Einrichtung eine Fläche von 294 m² zur Verfügung. Dazu zählen ein Veranstaltungs- und Seminartrakt sowie ein Bürotrakt. Angrenzend gibt es eine Rasen- und Terrassenfläche, die genutzt werden darf. Zudem kommt ab dem ersten Februar eine angrenzende Mietwohnung hinzu – damit stehen weitere 70 m² zur Verfügung.
Neuerungen
Zukünftig soll das Quartiersmanagement stärker in die „präventive und nachhaltige Entwicklung“ der Stadtmitte eingebunden werden, so Blümel. Dazu zähle die Weiterentwicklung der bisherigen „Aufwertungs- und Stabilisierungsstrategie“. Außerdem sollen die Beratungsangebote ergänzt werden, die nicht nur für die Bewohner der Siedlung, sondern für alle Kreuztaler offen sind. Ein Schwerpunkt soll dabei auf funktionalem Analphabetismus liegen. „Wir werden dafür eine zusätzliche Personalförderung bekommen“, sagt Montanus. Mit den 15.000 Euro soll das Projekt vorangetrieben werden. „In Deutschland sind 7,5 Millionen Menschen betroffen“, sagt er.
Kosten
Für das Projekt stehen jährlich insgesamt rund 250.000 Euro zur Verfügung, sagt Uwe Montanus. Das Geld setze sich zusammen aus verschiedenen Fördermitteln, Eigenanteilen der Stadt und einem Zuschuss in Höhe von 30.000 Euro von der LEG Wohnen. Der Zuschuss fällt dieses Mal höher aus, doch: Durch die Änderungen wird die Miete künftig monatlich 1264,20 Euro zuzüglich Nebenkosten betragen – der Preis steigt von 3,42 Euro/m² auf nun 4,30 Euro/m². Der Hintergrund: Die LEG stellt weiterhin die Räumlichkeiten wie gewohnt zur Verfügung, im neuen Vertrag ist aber erstmals eine Grundmiete für den Neubauteil berücksichtigt, der bisher mietfrei war.
Generell gilt: Die Kosten für das Quartiersmanagement werden von der Stadt Kreuztal getragen, die sich um Fördermittel bemüht. Die AWO ebnet Förderzugänge. Für das Projekt sind im Haushalt 97.000 Euro vorgesehen. Die jährlichen Folgekosten sind mit rund 3000 Euro angeben.