Siegen. SPD-Kommunalpolitiker diskutieren mit dem Landeschef des Bundes der Kriminalbeamten und Siegen-Wittgensteins leitendem Polizeidirektor.
„Wir leben objektiv betrachtet in einer sicheren Region.“ Dieses positive Fazit zog der heimische SGK-Chef Falk Heinrichs am Ende einer gut besuchten Podiumsdiskussion über das Thema „Innere Sicherheit“, zu der der Kreisverband Siegen-Wittgenstein der Sozialdemokratischen Gemeinschaft für Kommunalpolitik (SGK) jetzt in den Atriumsaal der Siegerlandhalle eingeladen hatte.
Bedrohung durch Terror
Landrat Andreas Müller und Leitender Polizeidirektor Wilfried Bergmann von der Kreispolizeibehörde (KPB) Siegen-Wittgenstein hatten darauf hingewiesen, dass sich die Kriminalitätsbelastung des Kreisgebiets auf nur etwa ein Drittel des nordrhein-westfälischen Landesdurchschnitts belaufe. Die Aufklärungsquote bei Straftaten liege im Siegerland und in Wittgenstein bei sehr guten 62 Prozent, die Einbruchskriminalität sei inzwischen rückläufig.
Birgit Sippel, SPD-Europaabgeordnete und Diskussionsleiterin, warf ein, dass das subjektive Sicherheitsgefühl der Menschen oft in einem Widerspruch zur Realität stehe. Alle Podiumsgäste, darunter auch der Bundes- und Landesvorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamten (BDK), Sebastian Fiedler, und Hartmut Ganzke (MdL), innenpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion NRW, waren sich einig, dass die gefühlte Unsicherheit mancher Bürgerinnen und Bürger nicht wegdiskutiert, sondern ernstgenommen werden sollte.
Die polizeiliche Arbeit, so Wilfried Bergmann, habe nur begrenzten Einfluss auf das subjektive Sicherheitsempfinden der Leute, sondern dieses werde vornehmlich durch die mediale Berichterstattung und politische Debatten, nicht zuletzt auch durch Diskussionen in den Sozialen Netzwerken, geprägt
Sebastian Fiedler räumte mit Blick auf die Sicherheitslage in ganz Deutschland ein, dass auch die offiziellen Kriminalstatistiken mitunter nicht besonders aussagekräftig seien. Als beunruhigend bezeichnete der BDK-Chef die anhaltend hohe Terrorgefahr durch gewaltbereiten Islamismus und Salafismus sowie die steigende Zahl politisch motivierter Straftaten durch Rechts- und – aktuell jedoch weniger stark ausgeprägt – auch Linksextremisten. Insbesondere die terroristische Bedrohung sei in Deutschland und ganz Europa „ein signifikantes Problem“.
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