Siegen. . Wenn die Nachfrage nach Standplätzen weiter wächst, ist auch eine Ausdehnung auf die Siegbrücken nicht ausgeschlossen.

Die Geschenke sind ausgepackt, die Mägen voll und das Portemonnaie leer: Die Weihnachtszeit ist vorbei. Somit verabschiedet sich auch der Weihnachtsmarkt am Unteren Schloss bis zum nächsten Jahr. Die Veranstalter der Firma 3e-Märkte um Geschäftsführer Philip De Knuydt sind zufrieden. Die Besucherzahlen stimmten und auch die Händler waren größtenteils zufrieden. Wäre da nicht ein alter „Bekannter“: das Wetter.

Wetter

„Wir sind jetzt beim 27. Tag und davon hatten wir zwölf Tage Regen“, sagt Philip De Knuydt. Auch im letzten Jahr hatte der Markt mit den Wetterverhältnissen zu kämpfen. Da waren es bei 29 Tagen nur zehn trockene. Der Unterschied zum vergangenen Weihnachtsmarkt sei aber, dass in diesem Jahr die „verkaufsstarken“ Tage von Donnerstag bis Sonntag sehr regnerisch waren. „Die Händler standen an den besten Tagen im Regen“, so Philip De Knuydt.

Philip De Knuydt Geschäftsführer der Firma 3e-Märkte, die den Siegener Weihnachtsmarkt veranstaltet, zieht Bilanz des Weihnachtsmarkts. 
Philip De Knuydt Geschäftsführer der Firma 3e-Märkte, die den Siegener Weihnachtsmarkt veranstaltet, zieht Bilanz des Weihnachtsmarkts.  © Viktor Dobek

Für manche sei das sehr ärgerlich, denn sie machen drei Monate Pause bis die Kirmessaison anfängt und müssen die Zeit mit dem hier eingenommenen Geld überbrücken, so der Geschäftsführer der Veranstalterfirma. „Die Händler sagen, es regnet ihnen ins Portemonnaie.“ Auch die Veranstalter hoffen immer auf gutes Wetter, schließlich „stecken wir auch ein Jahr Hirnschmalz in die Planung“, sagt Philip De Knuydt.

Händler

Die Resonanz der Händler sei auch in diesem Jahr gut. Mit allen der 74 Standbetreiber führten die Veranstalter Einzelgespräche, holten sich Verbesserungsvorschläge ein . Die Betreiber der Stände fühlen sich wohl auf dem Siegener Weihnachtsmarkt: „Von den 74 Händlern des letzten Jahres sind 72 wiedergekommen. Nur zwei Stände mussten wir neu besetzten.“ Auch für das kommende Jahr rechnet Philip De Knuydt mit vielen bekannten Gesichtern.

Die meisten Besucher kommen über die Rampe

Die Positionierung der Buden und Fahrgeschäfte spielt immer eine wichtige Rolle, so Philip De Knuydt. „Wir müssen uns da an die Ordnungsauflagen halten.“

Die Eisbahn bilde das Zentrum des Weihnachtsmarkts. Drumherum werde dann das Dorf gebaut. Dieses Jahr haben die Veranstalter die Eisbahn um 1,80 Meter in Richtung der Teilbibliothek des Unteren Schlosses verschoben, da festgestellt wurde, dass 70 Prozent der Besucher über die Karstadtrampe auf den Weihnachtsmarkt kommen.

„Diese Feinheiten in der Platzstruktur können wir kommendes Jahr noch verbessern“, sagt Philip De Knuydt.

Das Krönchendorf in der Fissmer-Anlage habe sich ebenfalls bewährt. Die Immobilien- und Standortgemeinschaft Oberstadt (ISG) hat dort die Verantwortung übernommen. „Die Hütten und das Beleuchtungskonzept sind an unsere Richtlinien angepasst.“ Besonders gefällt De Knuydt das Konzept der Wechselhütte: „Das wird von Besuchern gut angenommen, wenn sie in einer Woche Kerzen und in einer anderen Wolle kaufen können.“ .

Besucher

Auch bei der Kundschaft stößt Philip De Knuydt auf positives Feedback. „Ich habe mal nach 14 Tagen geschaut und eine Zahl von ungefähr 25.000 Besuchern ermittelt – das ist sehr zufriedenstellend.“ Gerade die Eisbahn und die Weihnachtsbäckerei seien Besuchermagneten – vor allem Schulklassen nehmen das Angebot wahr: „Als wir das Reservierungsportal für die Eisbahn und die Bäckerei freigeschaltet hatten, hat es nur 14 Tage gedauert, dann war alles ausverkauft.“ 480 Schüler haben an der Weihnachtsbäckerei teilgenommen, 600 waren Schlittschuhlaufen. Besonders die Eisbahn sei bei allen Besuchergruppen gefragt gewesen: „Pro Tag hatten wir 250 Läufer aus dem Eis – das waren mehr als letztes Jahr.“

Perspektive

Optimierungsmöglichkeiten hängen auch von den Standbetreibern ab: „Sollte die Anzahl der Händler weiter ansteigen, könnte man den Markt ausweiten.“ Auf der Kölner Straße sei noch Platz für zwei weitere Stände. Auch eine Ausbreitung auf die Siegbrücken sei durchaus denkbar: „Das muss aber vernünftig sein, mit sechs oder sieben Buden und nicht nur mit einer“, fügt De Knuydt hinzu. Eine Verbesserungsmöglichkeit sieht De Knuydt noch – das Wetter: „Aber ich bin mir da nicht so ganz sicher, wo ich mich da melden muss.“